• Eine aktuelle Studie zeigt, wie Bewegung gegen Alzheimer helfen kann
  • Bereits 3.000 Schritte reichen demnach aus, um das Gehirn fit zu halten
  • Auch, wenn sich bereits Alzheimer anbahnt, kann Bewegung noch schützen

Alzheimer, die häufigste Form von Demenz, ist in Deutschland leider äußerst verbreitet. Hierzulande sind etwa eine Million Menschen von der neurodegenerativen Erkrankung betroffen. Die Forschung weist darauf hin, dass ein aktiver Lebensstil die beste Möglichkeit ist, die Entwicklung zu verlangsamen. Dagegen ist häufiges Sitzen einer der größten Risikofaktoren für Alzheimer. Eine neue Studie zeigt: Schon 3.000 Schritte am Tag können im Kampf gegen die Erkrankung helfen.

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Studie untersuchte auch Menschen mit Alzheimer im Frühstadium

Das Forscherteam um Wai-Ying Wendy Yau vom Mass General Brigham in Boston untersuchte vor und nach der Studie die kognitiven Fähigkeiten von rund 300 älteren Erwachsenen. Auch wurde das Vorkommen des schädlichen Beta-Amyloid-Plaques (Ablagerungen im Gehirn) und der Tau-Fibrillen erfasst. Zu Beginn erfolgte eine Messung der täglich gelaufenen Schritte.

88 der Probanden wiesen zu Beginn der Studie eine präklinische Alzheimer-Demenz auf: Zwar zeigten sich noch keine Symptome, doch die Belastung durch die Ablagerungen im Hirn war bereits erhöht.

Forscher empfehlen: 3.000 Schritte pro Tag gegen Alzheimer laufen

Die Forscher stellten unter anderem fest, dass der kognitive Abbau bei körperlich aktiven und mit präklinischem Alzheimer diagnostizierten Probanden geringer war als bei körperlich inaktiven. Demnach halfen bereits 3.000 Schritte am Tag, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Einen noch größeren Effekt haben 5000 bis 7500 Schritte.

Dadurch, dass sich Tau-Proteine – einer der Marker für eine voranschreitende Erkrankung – langsamer ansammelten, konnte der kognitive Abbau teilweise um mehrere Jahre verzögert werden. Bedeutet: Wer frühzeitig handelt, kann den Verlauf seiner Erkrankung allein durch Bewegung dramatisch verändern. „Jeder Schritt zählt – und selbst kleine Steigerungen der täglichen Aktivitäten können sich im Laufe der Zeit zu nachhaltigen Veränderungen der Gewohnheiten und der Gesundheit summieren“, so Yau.

Spielte bei der Demenz-Studie nur das körperliche eine Rolle?

Eine große Einschränkung der Studie: Die Schrittzahl wurde nur einmalig zu Beginn erfasst. Wie viel sich die Teilnehmer in den Folgejahren bewegt haben, ist unklar. Auch ist die Aussage, dass mehr als 5.000 bis 7.000 Schritte keine Verbesserungen bringen würden, mit Vorsicht zu genießen. Neben den kognitiven Vorteilen sorgt ein gewisses Maß an Bewegung zudem auch für den Erhalt vieler körperlicher Funktionen.

Ob die positiven Effekte allein von der körperlichen Betätigung stammen oder zusätzliche Faktoren eine Rolle gespielt haben könnten, bleibt unklar. So könnte es mitunter sein, dass eine erhöhte Schrittzahl auch mit kognitiv anspruchsvollerer Tagesplanung einhergeht. Für das Spazierengehen werden etwa Orientierungssinn, Gedächtnis und andere Fähigkeiten beansprucht.

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sfx/ife/news.de