Bad Essen – Dass sich unternehmerischer Mut auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten auszahlen könne, war eine Erkenntnis aus dem Besuch von Landrätin Anna Kebschull bei der Citaku GmbH in Bad Essen – nach eigenen Angaben Deutschlands größtem Lackierhaken-Produzenten. Beim Rundgang durch das Werk verschafftem sich die Landrätin und der Geschäftsführer der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land, Peter Vahrenkamp, einen Überblick.

Die Citaku GmbH aus Bad Essen habe sich in einer Nische etabliert, die hohe Anforderungen an Qualität und Nachhaltigkeit stelle, wie es in einer Mitteilung des Landkreises Osnabrück heißt. Jährlich verarbeitet das Familienunternehmen rund 1.000 Tonnen Draht, davon 90 Prozent aus recyceltem Stahl. Mit einem Fokus auf die Automobilzulieferindustrie, Pulverbeschichtung und Landmaschinentechnik zeige das Unternehmen, wie man sich auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten behaupten könne, heißt es weiter. 

Beim Besuch der Landrätin erläuterte Geschäftsführer Naim Citaku und Verkaufsleiter Nazmi Citaku, dass der Erfolg des Unternehmens vor allem auf dem Engagement des gesamten Teams basiere. Die Landrätin wiederum betonte die Bedeutung des Austauschs mit Unternehmen im Landkreis, um die regionale Wirtschaft zu unterstützen. Die WIGOS steht Betrieben dabei als neutraler und kostenloser Dienstleister zu Themen wie Fördermöglichkeiten, Nachhaltigkeit und Fachkräftesicherung zur Seite.

Gründung 2001

Die Citaku GmbH wurde 2001 in einer gemieteten Garage gegründet. Als erstes Unternehmen im heutigen Gewerbegebiet baute die Familie 2003 eine Produktionshalle, 2013 folgte ein Bürogebäude. Seitdem wird kontinuierlich in Maschinen investiert, um die Produktion zu erweitern. Heute gehören Kunden aus der Landmaschinentechnik wie Krone und Claas zum Portfolio. Der Hauptkunde bleibt jedoch der typische Lohnbeschichter.

Das Unternehmen bezieht recycelten Stahl vorwiegend aus Schweden. Kunden legen zunehmend Wert darauf, die Herkunft der Materialien zu kennen. Neben der nationalen Ausrichtung beliefert Citaku über eine Tochterfirma in den Niederlanden auch die Benelux-Staaten. Die Produktion teilt sich in zwei Bereiche auf: 50 Prozent entfallen auf die Herstellung von Lackierhaken in Bad Essen, die anderen 50 Prozent bestehen aus Zubehör für die Oberflächentechnik wie Stopfen, Kappen oder Klebebänder, die aus China importiert werden. Diese Diversifizierung dient dazu, Schwankungen in einzelnen Branchen auszugleichen.

Das Unternehmen habe aus vergangenen Krisen gelernt und setze auf Schnelligkeit und Beständigkeit, heißt es. Durch eine stark automatisierte Produktion könne es mit weniger Personal schnell reagieren. 

Die Citaku GmbH sehe sich gut vorbereitet für die Zukunft. „Nach jedem Tief geht es wieder bergauf. Wichtig ist, in guten Zeiten Reserven aufzubauen, um in schwächeren Phasen das Team zu halten“, erklärt Naim Citaku.