Acht der zehn wertvollsten Unternehmen der Welt sind Tech-Konzerne aus den USA, darunter Nvidia, Apple, Microsoft oder Google/Alphabet sowie Facebook/Meta. Würden diese – theoretisch – Europa den Stecker ziehen, ginge hierzulande nicht mehr viel.
Abhängigkeit von USA und China
Handy, E-Mails, Social Media, Office- und Cloud-Anwendungen sowie Internet- und KI-Dienste – bei Privatpersonen, Firmen und Behörden würde nicht mehr viel funktionieren. Was kann Europa tun, um sich aus der Abhängigkeit von Tech-Konzernen aus den USA, aber auch aus China, zu befreien? Die Lösung: digitale Souveränität für Europa.
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Lösungen zu diesem für die Zukunft wichtigen Thema versuchten die Initiator:innen des deutsch-französischen Gipfels zur Europäischen Digitalen Souveränität am 18. November 2025 zu geben – eine Premiere, zu der rund 900 Gäste geladen waren. Digitalminister Karsten Wildberger als Gastgeber machte gleich zu Beginn klar, worum es gehen sollte: Tempo und Action statt langes Debattieren.
Freiheit und Demokratie in Europa schützen
Europa müsse technologisch unabhängiger von Big Tech in den USA und digitalen Wettberbern in China werden, konkret, wenn es um Bereiche wie Dateninfrastruktur, Cloud-Technologien, KI und Open-Source-Lösungen für öffentliche Verwaltungen gehe. Für Wildberger geht es dabei um nichts weniger als darum, Freiheit und Demokratie in Europa zu schützen, wie Business Insider zitiert.
Dem Thema KI könne hierbei eine Schlüsselrolle zukommen. Denn KI könne zum Comeback Europas beitragen. Dazu müsse Europa Technologien aber selbst entwickeln und diese nicht nur einkaufen, so Wildberger.
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Open-Source-Alternativen für Microsoft-Produkte
Entsprechend wurden auf der Konferenz Vorzeigeprojekte präsentiert, etwa Open-Source-Alternativen für Microsoft-Produkte, schreibt die Tagesschau. Ihre öffentliche Premiere erlebte zudem die sogenannte digitale Brieftasche. In der europaweiten Smartphone-App sollen Nutzer:innen bald Personalausweis, Führerschein und Krankenkassenkarte gespeichert werden können.
Wildberger sieht hier zum einen Optimierungsbedarf bei den Regulierungsmaßnahmen. Regulierung müsse sensible Daten und Persönlichkeitsrechte schützen sowie KI im Zaum halten. Das Ganze dürfe die Entwicklung aber nicht ausbremsen. Zudem müsste Europa in puncto digitale Entwicklung besser zusammenarbeiten und auch alle Unternehmen an den Innovationen mitwirken.
Wildbergers französischer Amtskollege Roland Lescur ergänzte, dass europäische Firmen in öffentlichen Beschaffungsprozessen bevorzugt werden sollten. Zudem sollten die Themen Finanzierung, Cybersecurity und die Gesetze zu digitalen Diensten und digitalen Märkten angegangen werden.
Frankreichs Digitalminister: Können es schaffen
Bei Letzteren forderte Lescur eine Verschärfung. Zudem müssten die Themen auch einmal in Tagen oder Wochen statt in Jahren angehen. Es sei viel zu tun, er sei sich aber sicher, „dass wir es schaffen können“, so Lescur.
Um zu zeigen, welche Bedeutung der deutsch-französische Digitalgipfel hat, stellten sich auch Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ans Redner:innenpult. Merz verwies auf die Störungen bei US-Cloud-Anbietern und Lieferengpässe bei Chips aus China, um zu betonen, dass Europa bei Schlüsseltechnologien wie KI, Quantentechnologie und Cloud-Computing aufholen müsse.
Zudem kündigte der deutsche Bundeskanzler an, dass staatliche Behörden „Ankerkunden“ europäischer Digitalanbieter würden und etwa Software von US-Firmen durch europäische Alternativen ersetzen würden. Die nächste KI-Generation solle auch in Europa gestaltet werden, so Merz.
1 Milliarde Euro schwere KI-Vereinbarungen
Der Gipfel war entsprechend Anlass und Ort für die Verkündung von insgesamt 18 strategischen Partnerschaften und kommerzielle Vereinbarungen zum Ausbau von KI-Anwendungen. So wird Softwarekonzern SAP künftig eng mit dem KI-Anbieter Mistral AI zusammenarbeiten. Insgesamt geht es um Verträge und Absichtserklärungen mit einem Volumen von rund einer Milliarde Euro.
Tech-Nostalgie aus den 90ern
Firmen sollten nicht aufs Geld schauen, wenn es um digitale Souveränität gehe. Denn „die digitale Abhängigkeit hat noch höhere Kosten“, wie das Manager-Magazin Merz zitiert.
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