
AUDIO: Haftbefehl gegen Beschuldigten im Block-Prozess ausgesetzt (0 Min)
Stand: 18.11.2025 17:40 Uhr
Im Fall Block gibt es eine neue Entwicklung: Der Haupt-Beschuldigte aus Israel, David B., ist vernommen worden, dies bestätigte die Hamburger Staatsanwaltschaft. Zunächst hatte die „Bild-Zeitung“ darüber berichtet. Es handelt sich mutmaßlich um einen Ex-Mossad-Agenten.
Der Mann soll das Kommando geleitet haben, das die Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block in der Silvesternacht 2023/2024 aus Dänemark entführt haben soll. Dort lebten sie bei ihrem Vater Stephan Hensel. Der Angeklagte habe bei der Staatsanwaltschaft in einem geheimen Treffen ausgesagt. Vorausgegangen ist laut Staatsanwaltschaft eine Kontaktaufnahme der Verteidigung des Mannes, für die Vernehmung wurde für ihn Sicheres Geleit beantragt. Die Fahndung gegen ihn wurde nun vorerst aufgehoben, der Haftbefehl wurde ausgesetzt. Sollte er aber erneut untertauchen, würde wieder nach ihm gesucht werden.
Zum Inhalt der Aussage wollte Oberstaatsanwältin Mia Sperling-Karstens keinerlei Auskünfte geben und verwies auf das laufende Ermittlungsverfahren.
Einfluss der Vernehmung auf Verfahren ungewiss
Der nun vernommene Mann gehört nicht zu den Angeklagten in dem aktuellen Prozess. Er ist ein „gesondert Verfolgter“. Von einer Sprecherin des Landgerichts hieß es, das Gericht habe seit Kurzem Kenntnis davon, dass der Mann aus Israel vernommen worden sei. „Es können derzeit keine Auskünfte dazu erteilt werden, ob und wenn ja, welchen Einfluss das auf den Verlauf der Hauptverhandlung haben wird.“
Prozess läuft seit vier Monaten
Der Prozess gegen Christina Block läuft seit vier Monaten. Ihr wird vorgeworfen, den Auftrag zur Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder aus der Obhut ihres Ex-Manns erteilt zu haben. Der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft in der Silvesternacht von einer israelischen Sicherheitsfirma ihrem Vater gewaltsam entzogen und nach Deutschland gebracht worden. Einer der sechs Mitangeklagten, ein in Untersuchungshaft sitzender Israeli (36), hat das Tatgeschehen umfangreich gestanden.
Der Prozess gegen Christina Block soll am Mittwoch mit der Vernehmung von Hensels neuer Ehefrau als Zeugin fortgesetzt werden.

Die Aufnahmen stammen von einem Alarmknopf, den der damals zehnjährige Sohn von Christina Block in der Silvesternacht 2023 gedrückt hatte.

Es gebe Hinweise, dass die Hamburger Unternehmerin Druck auf Zeugen ausgeübt habe. Gleichzeitig beantragte die Verteidigung die Aussetzung des Hauptverfahrens.

Christina Block richtete im Gerichtssaal Worte an ihre Kinder. Unterdessen sagten auch Manager der Block-Gruppe als Zeugen aus.