(Motorsport-Total.com) – Mark Webber hat seinem Schützling Oscar Piastri eine klare Botschaft gesendet. Der frühere Formel-1-Pilot und heutige Manager des Australiers fordert nach der schwierigen Phase mentale Stärke und Kampfgeist. Die Zeit für Ausreden sei vorbei.

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Oscar Piastri, Mark Webber
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Piastri erlebt ausgerechnet in der entscheidenden Saisonphase eine Formkrise. Seit dem Großen Preis von Italien konnte der McLaren-Pilot kein Podium mehr einfahren. Eine verheerende Bilanz, wenn man um die Weltmeisterschaft kämpft.

Teamkollege Lando Norris nutzte die Schwächephase gnadenlos aus. Beim Mexiko-Grand-Prix überholte der Brite Piastri in der Fahrerwertung. In Brasilien legte Norris mit einem perfekten Wochenende nach und baute seinen Vorsprung auf 24 Punkte aus.

Webber fordert mentale Stärke

Doch damit nicht genug. Auch Max Verstappen lauert gefährlich nahe hinter dem Australier. Der Red-Bull-Pilot hat nach der Sommerpause eine beeindruckende Aufholjagd gestartet und die Rennen in Italien, Aserbaidschan und den USA gewonnen.

Nach dem Brasilien-Grand-Prix sprach Webber bei Channel 4 Klartext über die Situation seines Schützlings. Der ehemalige Red-Bull-Pilot machte deutlich, dass jetzt der Charakter gefragt ist.

„Nun, bring ihn wieder auf Kurs! Ich glaube nicht, dass es ihm an Motivation mangelt, um es so zu sagen“, erklärte Webber unmissverständlich. Die Worte klingen wie eine Kampfansage an den eigenen Fahrer.

Piastri muss zu sich selbst finden

Der 48-Jährige betonte weiter, dass Piastri tief in sich gehen muss. „Er hatte eine schwierige Phase, aber es geht um Charakter, darum, diese tiefen Motivationen zu finden, die man an diesem Punkt braucht, um zurückzukommen“, führte Webber aus.

Besonders interessant ist Webbers Hinweis auf Piastris noch junge Karriere. Dies sei erst das dritte Jahr des Australiers in der Formel 1. „Er muss diesen Charakter finden, um zurückzukommen“, forderte der Manager von seinem Piloten.

Webber zog einen bemerkenswerten Vergleich zu Lewis Hamilton. Der Brite kämpfte ebenfalls bereits früh in seiner Karriere um die Weltmeisterschaft. Eine solch frühe Titelchance ist in der „Königsklasse“ des Motorsports äußerst selten.

Seltener Vergleich mit Hamilton

„Nun, natürlich ist es eine Reise für ihn. Offensichtlich eine unglaubliche Reise so früh in seiner Karriere, um einen Weltmeistertitel zu kämpfen. Jahr drei ist ziemlich beispiellos“, analysierte Webber die besondere Situation.

Der frühere Grand-Prix-Sieger stellte klar, dass nicht viele Fahrer diese Chance so früh bekommen haben. „Ich meine, es waren Lewis [Hamilton] und nicht viele Leute, die das so früh in ihrer Karriere geschafft haben“, so Webber weiter.

Diese Einordnung zeigt einerseits das außergewöhnliche Talent Piastris. Andererseits verdeutlicht sie auch den enormen Druck, der auf den jungen Schultern lastet. Die Erwartungen sind gewaltig.

Unterschiedliche Ausgangspositionen

Webber selbst kämpfte erst am Ende seiner Karriere um den Titel. Der Australier weiß daher genau, wie unterschiedlich die Situationen sind. Diese Erkenntnis fließt in seine Arbeit als Manager ein.

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Sebastian Vettel vor Mark Webber beim Formel-1-Rennen in Malaysia 2013
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„Das ist natürlich Teil der Gleichung, um die Grenzen zu verstehen, wie das für ihn aussehen kann, ohne zu viel Druck auf die Situation auszuüben“, erklärte Webber seine Herangehensweise.

Der ehemalige Red-Bull-Pilot machte den Unterschied deutlich. „Als ich um meine Meisterschaft kämpfte, war ich ein alter Hase, wirklich alt am Ende meiner Karriere. Er ist früh in seiner Karriere, also gibt es unterschiedliche Nuancen“, so Webber.

Balance zwischen Druck und Unterstützung

Diese verschiedenen Perspektiven beeinflussen die Art der Unterstützung. Webber muss abwägen zwischen Motivation und der Vermeidung von zusätzlichem Druck auf seinen jungen Fahrer.

Der Manager beschrieb seine Strategie als Mischung verschiedener Elemente. Piastri braucht sowohl mentale Unterstützung als auch klare Ansagen. Die richtige Balance zu finden, ist entscheidend für den Erfolg.

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„Also ein bisschen von allem – den Arm um ihn legen, hier und da etwas Ermutigung“, beschrieb Webber seinen Ansatz. Diese Worte zeigen, dass er die emotionale Achterbahnfahrt seines Schützlings genau versteht.

Die kommenden drei Rennen werden zeigen, ob Piastri den geforderten Charakter aufbringen kann. Mit Las Vegas, Katar und Abu Dhabi stehen drei völlig unterschiedliche Strecken auf dem Programm. Der Australier muss schnell seine Form wiederfinden.