Neue Studie zeigt
Gefährliche Schlafstörung nimmt zu
19.11.2025 – 18:50 UhrLesedauer: 3 Min.
Schlafapnoe: Nicht immer zeigt sich die Erkrankung durch lautes Schnarchen. (Quelle: urbazon/getty-images-bilder)
Warme Nächte lassen einen nicht nur schlechter einschlafen, sie können auch Atemaussetzer im Schlaf verstärken. Das ist ein Risiko für viele Erkrankungen.
Und auch der Schlaf leidet unter höheren Temperaturen. So haben australischer Forscher in einer aktuellen Studie gezeigt, dass Hitze das Risiko für nächtliche Atemaussetzer erhöht. Das ist ein ernstzunehmendes Problem, denn die sogenannte Schlafapnoe ist ein Risikofaktor für viel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Demenz. Die Studie wurde kürzlich im „European Respiratory Journal“ veröffentlicht.
Ein Team um die Wissenschaftlerin Lucía Pinilla von der Flinders Universität in Adelaide (Australien) hat mehr als 67.000 Datensätze aus 17 europäischen Ländern untersucht. Die Probanden, etwa ein Drittel mit bereits bestätigter Schlafapnoe, nutzten eine Messmatte unter der Matratze, die während des Schlafs Bewegungen, Atmung und Herzaktivität registriert. Zusätzlich erfasste ein Mikrofon Geräusche wie Schnarchen oder Atemaussetzer. Über einen Zeitraum von mehr als vier Jahren wurden die so gewonnenen Schlafdaten mit den lokalen Wetterdaten abgeglichen.
Das Ergebnis: Ist die nächtliche Temperatur an drei aufeinanderfolgenden Tagen überdurchschnittlich hoch, stieg das Risiko für eine mittelschwere bis schwere Schlafapnoe um 13 Prozent an. Als eine solche Hitzewellen definieren die Studienautoren bereits um 2,8 Grad höhere Nachttemperatur als in früheren Jahren. An Tagen mit zusätzlich höherer Luftfeuchtigkeit stieg das Risiko noch stärker an.
Schlafapnoe ist eine weit verbreitete und oft unerkannte Schlafstörung. Nach aktuellen Studien leben in Deutschland über alle Altersgruppen gemittelt etwa 30 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen mit einer Schlafapnoe. Zudem steigt die Häufigkeit mit dem Alter deutlich an. So sind bis zu 60 Prozent der 65- bis 70-jährigen Männer von einer obstruktiven Schlafapnoe betroffen.
Dabei kommt es im Schlaf immer wieder zu Atempausen (Apnoen) oder flacher Atmung (Hypopnoen). Die häufigste Form ist die sogenannte obstruktive Schlafapnoe: Die oberen Atemwege verengen sich im Schlaf, meist durch erschlaffte Muskeln im Rachenraum oder durch Übergewicht. Betroffene schnarchen laut, wachen nachts häufig auf und fühlen sich tagsüber müde oder erschöpft.
Viele wissen jedoch gar nicht, dass sie betroffen sind. Denn die Symptome können auch unauffällig sein: Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Stimmungsschwankungen oder nächtliches Schwitzen gehören dazu.
