Pläne der CAPTN-Initiative
Autonome Fähre auf der Schwentine in Kiel: „Sventana“ soll 2028 im Testbetrieb starten
Die Fördeschifffahrt ist ein wichtiger Teil des ÖPNV-Konzepts in Kiel. Besonders erfolgreich ist die Linie F2 zwischen Westufer und Schwentine. Dort soll bald erstmals die „Sventana“ zum Einsatz kommen – eine Fähre ohne Crew.
Kiel. Das Projekt für einen emissionsfreien und autonomen Personenverkehr mit Fähren auf der Kieler Förde nimmt Gestalt an. Der Bau der Fähre „Sventana“ soll 2027 beginnen. Bereits 2028 könnte das Schiff in einem Probebetrieb zwischen Wellingdorf und Dietrichsdorf zum Einsatz kommen. Das berichtete Hendrik Dankowski vom Institut für Schiffbau und Maritime Technik der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Kiel am Mittwoch bei einer Tagung der CAPTN-Initiative, einem interdisziplinären Forschungsnetzwerk.
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Eingesetzt werden soll die 20 Tonnen schwere Fähre auf der inneren Schwentine, der „Zone 4″. Dort seien Voraussetzungen für eine Genehmigung des Betriebs gegeben, sagte Dankowski. Für einen Verkehr auf der Linie F2 zwischen Dietrichsdorf und Westufer werde es für eine autonome Fähre noch einige Jahre dauern, bevor dort die Genehmigung erteilt werden könne.
Autonome Fähre in skandinavischem Design und mit umweltfreundlicher Technik
Die „Sventana“ ist demnach inzwischen fast fertig konstruiert. Die nach skandinavischen Vorbild als Doppelendfähre mit zwei identischen Rampen konstruierte Fähre ist 14,2 Meter lang und fünf Meter breit. An Bord ist Platz für 35 Passagiere und zwölf Fahrräder, darunter zwei Lastenräder. Zwei Ruderpropeller mit Elektromotoren sollen den Neubau antreiben.
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Die Pegelfrequenz der autonomen Fähre „Sventana“ soll auf den Fahrplan der Fährlinie F2 abgestimmt werden. Dabei soll sie einen nahtlosen Umstieg von den SFK-Fähren der Linie F2 am Doppelanleger Dietrichsdorf bieten. Die drei Elektrofähren der SFK-Linie F2 könnten nach dem Start der „Sventana“ häufiger zwischen Reventlou und Dietrichsdorf pendeln.
Auf der Tagung stellten verschiedene Bereiche der Initiative den Stand ihrer Projekte vor. CAPTN steht für „Clean Automonous Public Transport Network“. Es geht dabei um emissionsfreien autonomen öffentlichen Nahverkehr auf der Kieler Förde.
Emissionsfreier Verkehr auf Nord-Ostsee-Kanal dank Spezialcontainer
Ein weiteres Projekt befasst sich mit der Möglichkeit eines emissionsfreien Schiffsverkehrs auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Dabei sollen Schiffe beim Einschleusen in die Wasserstraße einen Container mit Wasserstoff und Brennstoffzelle an Bord nehmen können. Er soll den Strom für den Fahrmotor der Schiffe im Kanal erzeugen. Beim Verlassen des Kanals soll der rund sechs Meter große Container in der Schleuse wieder abgeladen werden.
Erste Tests für dieses System sollen mit dem neuen Forschungsschiff des Instituts für Maritime Energiesysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erfolgen. Der 47 Meter lange Neubau soll in Kiel beheimatet werden und dort auch 2027 mit den Tests für den Container im Kanal beginnen.
KN