Der Schlachthof Wiesbaden zeigte sich am 17. November 2025 von seiner besten Seite: ausverkauft, laut und voll mit Menschen, die genau wussten, dass sie an diesem Abend etwas Besonderes erwartet. Drei Bands, drei unterschiedliche Facetten moderner Rock- und Crossover-Musik – und ein roter Faden, der sie alle verband: rohe, unverstellte Live-Power.

Sickret eröffnet mit Wucht
Den Anfang machten die Schweizer Sickret, die mit ihrem wuchtigen Nu-Metal-Sound sofort ein deutliches Statement setzten. Die Rhythmussektion hämmerte präzise, während Frontmann Henri mit aggressiver Präsenz die Bühne dominierte. Songs wie „Pointless“ oder „Need of Violence“ funktionierten live exzellent und brachten das Publikum schnell in Bewegung. Sickret nutzten ihre Spielzeit effizient: keine Verschnaufpausen, kaum Ansagen, stattdessen ein kompakter, kompromissloser Einstieg in den Abend.

Alien Ant Farm liefern Nostalgie und Spielfreude
Als Nächstes übernahmen Alien Ant Farm – eine Band, die viele mit ihrer Coverversion von „Smooth Criminal“ im Gedächtnis tragen, die aber live viel mehr zu bieten hat. Die Kalifornier wirkten sichtlich gut gelaunt und mischten alte Hits mit neueren Songs. Der Sound war sauber, der Groove unverkennbar. „Movies“ wurde laut mitgesungen, und bei „Smooth Criminal“ gab es ohnehin kein Halten mehr. Besonders positiv fiel die lockere Interaktion der Band mit dem Publikum auf: humorvoll, entspannt und gleichzeitig hochprofessionell.

Skindred als Headliner: Die ultimative Live-Explosion
Dann betrat der Headliner des Abends die Bühne – und der gesamte Raum vibrierte. Skindred gelten nicht umsonst als eine der besten Live-Bands der Welt, und auch in Wiesbaden bestätigten sie diesen Ruf eindrucksvoll. Ihr Mix aus Metal, Reggae, Punk und elektronischen Elementen zündete sofort. Benji Webbe war einmal mehr der perfekte Entertainer: charismatisch, kontrolliert, mit starker Stimme und unendlicher Bühnenpräsenz.

Hits wie „Kill the Power“, „Nobody“ und „That’s My Jam“ trafen das Publikum mit voller Wucht. Der berühmte „Newport Helicopter“ durfte natürlich nicht fehlen – ein Meer aus rotierenden Shirts, das den Schlachthof in einen Hexenkessel verwandelte. Die Band spielte tight, druckvoll und mit einer ansteckenden Spielfreude, die jeden im Raum erreichte.

Der Abend im Schlachthof Wiesbaden war ein Paradebeispiel dafür, wie unterschiedlich moderne Rockmusik klingen kann – und wie gut sie harmoniert, wenn sie mit Leidenschaft präsentiert wird. Sickret lieferten die brachiale Eröffnung, Alien Ant Farm sorgten für Charme und melodische Nostalgie, und Skindred setzten mit ihrer explosiven Live-Show den krönenden Abschluss. Ein Konzertabend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Text und Bilder by Jan Heesch

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