Washington – US-Präsident Donald Trump schaltet sich in den Bürgerkrieg im Sudan ein. Am Mittwochabend kündigte er auf seiner Plattform „Truth Social“ an, das Grauen in dem nordafrikanischen Land stoppen zu wollen.

Trump: „Wir werden mit Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten und anderen Partnern im Nahen Osten zusammenarbeiten, um diesen Gräueltaten ein Ende zu setzen und gleichzeitig den Sudan zu stabilisieren.“

Vor Ort würden dringend Lebensmittel, Ärzte und „alles andere“ benötigt, schrieb der US-Präsident einen Tag nach seinem Treffen mit Saudi-Kronprinz Mohammed bin Salman im Weißen Haus. Dieser habe ihn gebeten, seine Macht zu nutzen, um das Geschehen einzudämmen.

Saudi-Arabiens De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman (40, l.) soll Trump im Weißen Haus persönlich um eine Intervention im Sudan gebeten haben

Saudi-Arabiens De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman (40, l.) soll Trump im Weißen Haus persönlich um eine Intervention im Sudan gebeten haben

Foto: Evelyn Hockstein/REUTERS

„Größte humanitäre Krise überhaupt“

Trump: „Der Sudan ist zum gewalttätigsten Ort der Welt geworden und gleichzeitig zur größten humanitären Krise überhaupt.“ Er zeigte sich überzeugt, dass die Lage vor Ort „wieder in Ordnung gebracht werden kann“.

Für Saudi-Arabien ist eine Lösung des Konflikts auch eine Frage der nationalen Sicherheit, da die sudanesische Küste am Roten Meer direkt gegenüber dem Königreich liegt.

2023 kam es im Sudan zu einem Machtkampf zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF), der rasch zu einem erbittert geführten Bürgerkrieg wurde. Die Folge waren ethnische Säuberungen, weitreichende Zerstörungen und Massenvertreibungen.

Nach Angaben von Hilfsorganisationen sind insgesamt mehr als 30 Millionen Menschen, darunter fast 15 Millionen Kinder, dringend auf Hilfe angewiesen.

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Die USA, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Saudi-Arabien und Ägypten haben zwar eine als „Quad“ bekannte Gruppe zur Lösung des Konflikts gebildet, diese hat jedoch kaum greifbare Ergebnisse erzielt. Die VAE werden beschuldigt, die RSF zu unterstützen, während Saudi-Arabien und Ägypten als Unterstützer der Armee gelten.

US-Außenminister Marco Rubio (54) sagte vergangene Woche: „Wir brauchen handfeste Ergebnisse, und zwar sehr schnell.“ Die RSF hatten Anfang des Monats einem von den USA unterstützten humanitären Waffenstillstand zugestimmt, die Armee jedoch nicht.