Schwentinental. Eine Stromleitung führt über den Acker zwischen dem Paradiesweg und dem Ostseepark in Schwentinental – ansonsten deutet noch nicht viel darauf hin, dass hier irgendetwas in Zusammenhang mit Strom passieren könnte. Doch der Verwaltung der Stadt zufolge handelt es sich bei der Fläche um den besten Standort im ganzen Stadtgebiet, um eine Photovoltaikanlage zu errichten.

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In einem sogenannten informellen Rahmenkonzept „Solar-Freiflächenanlagen in der Stadt Schwentinental“ hat sich die Verwaltung damit beschäftigt, welche Flächen nach verschiedenen Kriterien am besten für einen Standort geeignet wären. Zwei der untersuchten elf Flächen fielen raus, die übrigen wurden nach Eignung in drei Prioritäten kategorisiert.

Fläche hinter Ostseepark ein Vorzugsstandort

„Fläche J ist für die Einrichtung von Solar-Freiflächenanlagen in besonderen Maße städtebaulich geeignet wegen ihrer Lage in einem durch Bahnverkehr und Gewerbe vorbelasteten Raum“, teilt die Stadt mit. Fläche J bezeichnet ein acht Hektar großes Feld zwischen dem Paradiesweg und dem Ostseepark. Sie ist die einzige Fläche, der die Stadt die Priorität I für diese Art der erneuerbaren Energien zuweist.

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Für höherwertige Nutzungen wie Gewerbe- oder Wohnraumentwicklung, sieht die Verwaltung hier kein realistisches Potenzial. Zwar besteht laut Land ein Konflikt mit den Zielen der Raumordnung, da es sich in dem Gebiet um eine sogenannte Grünzäsur handelt.

Die Stadt äußert sich allerdings zuversichtlich: „Es ist festzustellen, dass die Errichtung eines Solarparks auf der Fläche nur geringe Auswirkungen auf die Grünzäsur hätte“, heißt es in dem Konzept.

Denn die mit einem Solarpark einhergehende Umwandlung von Acker- in Grünland wäre laut Stadt eine Verbesserung des Naturhaushalts. Die Landesplanung habe dazu in Aussicht gestellt, die Vereinbarkeit eines Solarparks mit den Zielen der Raumordnung noch einmal zu prüfen.

Insgesamt sind laut Stadt rund 88,7 Hektar Fläche prinzipiell für die Entwicklung von Photovoltaikanlagen geeignet. 50,5 davon entfallen auf die Prioritätsstufe II, 30,2 Hektar auf die Priorität III. „Bei den Kategorien geht es um eine städtebauliche Vorbewertung“, sagt Martina Hansen, büroleitende Beamtin der Stadt Schwentinental, und betont: „Das Papier schafft kein Baurecht.“ Dafür bräuchte es ein noch ein reguläres Bauleitverfahren.

Christian Ramm (Grüne, l.), Vorsitzender des Umweltausschusses, und Martina Hansen, büroleitende Beamtin der Stadt Schwentinental, bei der Vorstellung des fertiggestellten Konzepts im Umweltausschuss der Stadt.

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Die weiteren, prinzipiell geeigneten Flächen flankieren die Landstraße 52, also den Wehdenweg, der von der Bundesstraße 76 (B76) nach Norden an der Westseite Klausdorfs entlangführt.

Am besten geeignet wären demnach etwa die sich südlich des Gewerbegebiets am Wehdenweg an der Ostgrenze Wellingdorfs befindliche Flächen. Ihnen weist die Stadt die Priorität II zu. Das gilt ebenfalls für Flächen um den Wehdenweg etwa 300 Meter nördlich der Abzweigung in die Dorfstraße ein.

Jetzt fehlt nur noch jemand, der das Projekt – auf welcher Fläche auch immer – anschiebt. Denn der Strom wird absehbar benötigt. In einem ersten Zwischenbericht zur in Arbeit befindlichen klimaneutralen Wärmeplanung stellte das Planungsbüro IPP/ESN fest, dass es auch eine Vielzahl an Häusern in der Stadt gibt, die nicht mittels eines Wärmenetzes beheizt werden könnten.

Für diese Haushalte böten sich im Zuge der Energiewende absehbar vor allem Luftwärmepumpen an – die wiederum Strom für ihren Betrieb benötigen. Die Planer empfehlen dafür eine Versorgung über Freiflächen-Photovoltaikanlagen.

Das Konzept ist noch nicht endgültig. Die Stadt geht von einer Fertigstellung bis April oder Mai 2026 aus.

KN