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Aktuelle News zum Ukraine-Krieg: Die USA und Russland verhandeln angeblich. Die EU berät über neue Russland-Sanktionen. Pokrowsk wackelt. Der Ticker.

Update vom 20. November, 9:43 Uhr: Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) hat den mutmaßlichen US-Friedensplan für den Ukraine-Krieg kritisiert. „Es mutet etwas an, als ob Putin damit Kriegsziele erreichen könnte, die er auf dem Schlachtfeld nicht erreicht hat. Und das wäre sicherlich ein Ergebnis, das nicht akzeptabel wäre“, so Frei in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv. In den europäischen Hauptstädten war zu dem Plan wenig bekannt. Aus EU-Kreisen hieß es, dass es Gespräche der USA mit beiden Kriegsparteien gebe, den neuen Plan habe man aber noch nicht gesehen. Auch der Merz-Vertraute sagte, ihm persönlich sei der Friedensplan nicht bekannt gewesen.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Angeblicher Ukraine-Friedensplan sorgt für Verwirrung

Kiew/Moskau – Im Ukraine-Krieg laufen offenbar wieder Verhandlungen – jedoch ohne die Ukraine. Die gerät nämlich durch einen angeblich von der US-Führung mit Moskau im Geheimen ausgehandelten Friedensplan unter Druck. Die Ukraine solle die Krim abtreten, die umkämpften Gebiete Donezk und Luhansk vollständig räumen sowie ihre Armee halbieren, berichten die Financial Times und die Nachrichtenagentur AFP.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mi.) ließ sich am 13. November über die Lage bei Pokrowsk an der Donbass-Front instruieren.Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ließ sich am 13. November über die Lage bei Pokrowsk an der Donbass-Front instruieren. © IMAGO / ZUMA Press Wire

Prompt folgte darauf dann aber ein halbes Dementi aus den USA: Ein hochrangiger US-Beamter tat den angeblichen Vorschlag als „maximalistische Fantasie des Kremls“, offiziell äußerte man sich im Weißen Haus aber noch nicht. In Russland ließ Kremlsprecher Dmitri Peskow lediglich verlauten, es gebe zwischen Russland und den USA keine neuen Vorschläge für ein Ende des Ukraine-Kriegs. Gelogen wäre das nicht: Immerhin würde es sich ohnehin um die schon lang bekannte Maximalforderung von Wladimir Putin handeln – zumindest, was den Donbass angeht.

Beratungen im Ukraine-Krieg: EU will gegen Putins Schattenflotte vorgehen

Vor dem Hintergrund der Berichte steht für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj heute in Kiew ein Treffen mit einer US-Militärdelegation an. In Brüssel kommen unterdessen die EU-Außenminister zu Beratungen zusammen. Thema sollen etwa mögliche neue Maßnahmen gegen die sogenannte russische Schattenflotte zur Umgehung von Energiesanktionen sein.

Während Russlands Wirtschaft unter dem Ukraine-Krieg leidet, denkt die EU außerdem weiter über russische Gelder für Kiew nach. Für die Nutzung der russischen Gelder werben insbesondere Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und von der Leyen. Ihr Plan sieht vor, der Ukraine unter Nutzung der Mittel Moskaus Darlehen in Höhe von bis zu 140 Milliarden Euro zu geben. Russland soll das Geld nur dann zurückbekommen, wenn es nach einem Ende seines Angriffskriegs gegen die Ukraine Reparationszahlungen leistet. Wie es weitergeht, soll nun spätestens beim nächsten regulären Gipfeltreffen am 18. Dezember entschieden werden.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit RusslandProteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014Fotostrecke ansehenSchlacht um Pokrowsk könnte bald enden

Derweil spitzt sich die Lage in Pokrowsk weiter zu. Die strategisch wichtige Stadt in der östlichen Industrieregion Donezk steht womöglich kurz vor dem Fall. Doch die Ukraine versucht noch immer, den russischen Truppen weiter standzuhalten. Armeechef Oleksander Syrskyj berichtete jüngst, der Kampf gehe weiter. Aufgabe der ukrainischen Truppen sei es, Bereiche der Stadt unter Kontrolle zu nehmen, um Versorgungswege für die Verteidiger zu schützen und auch die Evakuierung von Verletzten zu gewährleisten.

Pokrowsk gilt als Symbol für den Widerstand der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg. Das Land verlöre dann nach dreieinhalb Jahren Kampf ein weiteres großes Stück im Westen des Gebiets Donezk. Damit wäre auch die Nachbarstadt Myrnohrad nicht mehr zu halten. Es wäre die größte militärische Niederlage im Ukraine-Krieg seit dem Fall von Awdijiwka im Februar 2024 – auch für Präsident Selenskyj. Es ist gut möglich, dass Putin den Fall von Pokrowsk noch abwartet, bevor man offiziell in neue Verhandlungen tritt.

Putins Verluste im Ukraine-Krieg nehmen zu

Kiew hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Nach Angaben des Generalstabs haben die russischen Streitkräfte innerhalb der letzten 24 Stunden rund 890 Soldaten verloren. Insgesamt hat die Armee von Putin laut diesen Angaben schon mehr als 1,16 Millionen Soldaten verloren. Mit Verlusten sind stets getötete oder schwer verwundete Soldaten gemeint. Die Zahlen lassen sich unabhängig nicht überprüfen. (Redaktion mit Nachrichtenagenturen)