Studie zu Femiziden
Institut aus Hannover: Das ist der Hauptgrund für Morde an Frauen
20.11.2025 – 11:50 UhrLesedauer: 1 Min.
Schilder bei einem Protest gegen Femizide (Symbolbild): Bei Vielen Fällen gibt es ein gemeinsames Muster. (Quelle: Christophe Gateau/dpa/dpa-bilder)
Eine neue Studie zeigt: Tötungen von Frauen haben oft einen ähnlichen Hintergrund. Die Forscher analysierten knapp 300 Fälle aus fünf Bundesländern.
Eine Studie des Instituts für Kriminologie und des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen in Hannover und der Universität Tübingen hat ergeben, dass Femizide in Deutschland am häufigsten bei Trennungen oder aus Eifersucht verübt werden. Die Wissenschaftler untersuchten 292 Fälle aus dem Jahr 2017, die als versuchte oder vollendete Tötungen von Frauen in die Polizeiliche Kriminalstatistik eingingen.
Die Forscher werteten Vernehmungsprotokolle, Gutachten, Anklageschriften und Urteile aus fünf Bundesländern aus: Baden-Württemberg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Teilen Nordrhein-Westfalens. Diese Regionen repräsentierten ein Drittel aller bundesweit registrierten Tötungsdelikte an Frauen in diesem Zeitraum. Von den 292 untersuchten Fällen bestätigten sich 197 als tatsächliche versuchte oder vollendete Tötungsdelikte.
Jörg Kinzig, Direktor des Instituts für Kriminologie der Universität Tübingen und einer der Studienleiter, erklärt: „Wir haben das Jahr 2017 ausgewählt, um sicherzustellen, dass die Strafverfahren zu Beginn der Auswertung im Jahr 2022 tatsächlich abgeschlossen waren.“
Die Ergebnisse zeigen deutlich: Bei 108 der 133 identifizierten Femizide (81 Prozent) handelte es sich um Tötungsdelikte in heterosexuellen Paarbeziehungen. In den meisten Fällen war eine tatsächliche oder vom Täter befürchtete Trennung oder Untreue der Frau der Auslöser für die Tat.
