Flugzeug mit Afghanen in Hannover gelandet | ndr.de

Ein Flugzeug mit Menschen aus Afghanistan steht am Flughafen in Hannover.

Stand: 20.11.2025 19:13 Uhr

Einige Afghaninnen und Afghanen sind am Donnerstagnachmittag in Hannover gelandet. Eine zweite Gruppe blieb in Berlin. Insgesamt wurden 52 Afghaninnen und Afghanen von Pakistan aus nach Deutschland gebracht.

Es ist die sechste Maschine seit dem Regierungswechsel, die Afghaninnen und Afghanen mit deutscher Aufnahmezusage nach Deutschland gebracht hat. Viele hatten in Islamabad monatelang, teils jahrelang auf ihre Ausreise gewartet. Eine junge Medizinstudentin aus der aktuellen Gruppe sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Ich wollte unbedingt Ärztin werden. In Afghanistan musste ich mein Studium aufgeben. Mein größter Wunsch ist, es in Deutschland fortzusetzen.“ Weitere Informationen zu den Geflüchteten an Bord wurden zunächst nicht bekannt.

Zeitdruck wächst: Gibt es bald wieder Charterflüge?

Hunderte Afghaninnen und Afghanen stecken weiterhin in der pakistanischen Hauptstadt fest. Die schwarz-rote Bundesregierung hatte das Aufnahmeprogramm für besonders gefährdete Menschen im Mai gestoppt – obwohl viele bereits eine Zusage hatten. Nur jene, die sowohl eine Aufnahmezusage besitzen als auch ihre Visa-Erteilung einklagen konnten, dürfen derzeit ausreisen. Nach dpa-Informationen prüft Berlin inzwischen zudem, wieder Charterflüge einzusetzen. Der Zeitdruck wächst: Pakistan will ab Januar auch Menschen mit deutschem Aufnahmebescheid in ihr Heimatland abschieben. Rund 1.900 Betroffene warten dort noch auf ihre Ausreise.

Bundesregierung bietet Afghanen Geld gegen Einreise-Verzicht an

Vor Kurzem hat die Bundesregierung einem Teil der Bewerberinnen und Bewerber Geld angeboten, wenn sie freiwillig aus dem Verfahren aussteigen. Laut Innenministerium haben bislang nur rund zehn Prozent der Angeschriebenen – 62 Personen – zugestimmt. In einem offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kritisierten Betroffene das Vorgehen deutlich: „Viele von uns haben mit Deutschland zusammengearbeitet und wertvolle Lebensjahre an Ihrer Seite verbracht“, heißt es in dem Schreiben. „Es trifft uns tief, wenn man uns mit Geld dazu bewegen will, dass wir unsere Sicherheit verkaufen – und einige von uns auch ihr Leben.“

Bundesaufnahmeprogramm für gefährdete Afghanen

Das Bundesaufnahmeprogramm richtete sich ursprünglich neben früheren Ortskräften an Menschen, die wegen ihrer Arbeit – etwa als Journalistinnen, Anwälte oder Menschenrechtsaktivisten – Verfolgung durch die Taliban befürchten müssen. Dass nun dennoch vereinzelt Visa erteilt werden, liegt an erfolgreichen Klagen. Unterstützung erhalten viele Betroffene dabei von der Organisation Kabul Luftbrücke.

Menschen aus Afghanistan verlassen ein Flugzeug am Flughafen Hannover

Es handelt sich um frühere Ortskräfte und besonders gefährdete Menschen mit ihren Angehörigen. Sie hatten ihre Aufnahme eingeklagt.

Ein Flugzeug von Turkish Airlines auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen.

Eigentlich hatte die Bundesregierung das Aufnahmeprogramm gestoppt. Einige Betroffene klagten dagegen und durften nun einreisen.

Menschen verlassen ein Flugzeug, welches zuvor auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen gelandet ist.

31 afghanische Staatsangehörige aus dem Bundesaufnahmeprogramm sind am Dienstag gelandet. Dies bestätigte das Innenministerium.

Geflüchtete aus Afghanistan stehen nach ihrer Ankunft am Flughafen Hannover zusammen.

Fünf Familien hatten ihre Einreise eingeklagt. Sie sollen zunächst im Aufnahmelager Friedland untergebracht werden.

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