Seit der Coronapandemie ist der PCR-Test vielen Menschen ein Begriff. Ein Sharepic in den sozialen Netzwerken behauptet nun: „ein PCR-Test hat keinerlei Aussagekraft, ob ein Mensch infiziert oder krank ist“ – stattdessen werde der Test genutzt, „um in aller Ruhe an eure Gesundheitsdaten zu gelangen“. Der Test diene „zum Auslesen des menschlichen GENOMS“ (Schreibweise im Original). Ein Blick auf die Fakten.

Bewertung

Der PCR-Test kann Virusmaterial nachweisen, aber nicht feststellen, ob jemand aktuell krank oder ansteckend ist.

Fakten

Das Sharepic bezieht sich auf Informationen des österreichischen Gesundheitsportals. Dort heißt es: „Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ist die wichtigste Labormethode zur Untersuchung der molekularen Feinstruktur der Erbsubstanz.“ Dieser Satz wird korrekt zitiert. Im Portal heißt es, Grundlage der Erbsubstanz ist die DNA (Desoxyribonukleinsäure) – ein langkettiges Molekül.

Die DNA besteht aus all unseren Genen und enthält daher zum Beispiel Informationen zu unserem Aussehen und unseren Eigenschaften.

Wie die PCR funktioniert

Ein weiterer Blick auf die Website des österreichischen Gesundheitsportals zeigt jedoch, dass dort auch beschrieben wird, dass die PCR-Methode nur einen sehr kleinen Abschnitt einer DNA- oder RNA-Sequenz vervielfacht. Entscheidend sind dabei sogenannte DNA-Primer, die gezielt an eine bestimmte Stelle der DNA binden. Sie bestimmen, welcher Abschnitt vervielfältigt wird. Dadurch lässt sich diese Sequenz anschließend besser nachweisen.

Anwendung beim Nachweis von Covid-19

Beim PCR-Test auf Covid-19 wird ein kleiner Teil des Virus-Erbguts vervielfacht. Ist in der Probe kein Coronavirus enthalten, kann auch keine virale Sequenz vervielfältigt werden. Im anschließenden Nachweisverfahren lässt sich mit hoher Sicherheit feststellen, ob virales Erbmaterial vorhanden ist.

Der PCR-Test weist somit nach, ob genetisches Material eines Erregers in einer Probe vorhanden ist. Er sagt jedoch nicht automatisch aus, ob die Person Symptome hat oder aktuell infektiös ist.

(Stand: 13.11.2025)

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Das Projekt „Augsburg checkt‘s“ erfolgt in gemeinsamer Zusammenarbeit der Stadt Augsburg, den Stadtwerken Augsburg, der Augsburger Allgemeinen und der Deutschen Presseagentur. Stadt und Stadtwerke stellen Gebäude, Liegenschaften sowie Fahrzeuge für die Initiative zur Verfügung. Auf Inhalte haben sie keinen Einfluss. Die Faktenchecks wurden von der Deutschen Presseagentur recherchiert und werden unter anderem über die Augsburger Allgemeine publiziert. 

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