Was nach Abzug der Kosten übrig bleibt, kommt der Jugendarbeit der drei Gastgeber zugute: Erste Stadtgarde, Große Rheydter Prinzengarde und Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach. Bei dem nahezu ausverkauften Benefizkonzert im Stadttheater mit etwa 500 Besuchern stellte das professionelle Ensemble seine Vielseitigkeit unter Beweis. Mit Richard Strauss‘ „Königsmarsch”, seinerzeit zu Ehren von Wilhelm II. komponiert, eröffneten die Musikerinnen und Musiker ihren bunten Melodienreigen.
Oberstleutnant Timor Oliver Chadik leitet das Bundeswehr-Musikkorps erst seit September dieses Jahres. Er führte die Zuhörer durch das abwechslungsreiche Programm – und nahm eine ganz besondere Ehrung aus den Händen des Mönchengladbacher Stadtprinzenpaares entgegen. Prinz Marc und Ihre Lieblichkeit Janine (Ehepaar Thönes) waren im schmucken Ornat erschienen und nahmen in der ersten Reihe Platz. Nach dem Konzert überreichten sie dem Orchesterleiter einen Sessionsorden und steckten ihm die Prinzessinnennadel ans Revers.
Seine Tollität dankte den drei Garden für ihre Bereitschaft, den jecken Nachwuchs auf diese Weise zu unterstützen. Dabei zeigte sich Marc Thönes beeindruckt von den musikalischen Darbietungen: „Unter guter Musik verstehen wir Karnevalisten normalerweise die Höhner, Brings und Kasalla. Was heute Abend hier geboten wurde, war Meisterklasse.” Mit der kompletten Cotswold Symphony von Derek Bourgeois entführte das Musikkorps sein Publikum in den englischen Gebirgszug. Die sechs anspruchsvollen Stücke stellten Sonnenaufgang, Nebel, Vogelgezwitscher und das Läuten der Kirchenglocken von Gloucestershire dar.
Nach der Pause meldeten sich die musikalischen Gäste mit dem offiziellen Marsch der Bundeswehr zurück, entstanden vor zwei Jahrzehnten zum 50-jährigen Bestehen der Bundeswehr und aktuell zum 70. Geburtstag erneut präsentiert. Nach James Barnes‘ „Fantasy Variations” auf der Grundlage der Musik von Niccolo Paganini präsentierte das Musikkorps, das vor 25 Jahren aus dem damaligen Stabsmusikkorps der Bundeswehr hervorgegangen ist, Willy Kuhns „Sol Germaniae” in einer Bearbeitung von Guido Rennert. Das temperamentvolle Stück ist, wie Chadik erläuterte, auf der neuen CD des Ensembles zu finden.
Die aktuelle Liedersammlung des Bundeswehr-Musikkorps umfasst 15 Märsche. Mit einem schwungvollen Medley aus dem bekannten Musical „My Fair Lady” aus dem Jahr 1956 mit der Musik von Frederick Loewe sowie Texten und Libretto von Alan J. Lerner verabschiedeten sich die Siegburger Musikerinnen und Musiker von ihrem begeisterten Publikum in Rheydt.
Auch die musikalische Adaption des Theaterstücks „Pygmalion” von George Bernard Shaw kam gut an. Schon der Vorab-Applaus habe deutlich gemacht, mit welcher Erwartung das Publikum zum Konzert gekommen sei, sagte Dieter Beines, der Präsident der Großen Rheydter Prinzengarde. „Für uns ist es eine große Ehre und Freude, wir werden einen wunderbaren Abend erleben.”