Ein bisschen New-York-Feeling für den Stuttgarter Westen: Mila Liss (29) und Jona Acker (32) feiern am Samstag, 22. November, die große Eröffnung: Jomi heißt ihr Laden – ein Name, der ihre beiden Vornamen vereint. Und das Konzept könnte nicht simpler sein: Es gibt Bagels.

Mila Liss, Köchin und Konditormeisterin, und Jona Acker, Koch, haben beide ihre Wurzeln in der Spitzengastronomie und ihre Heimat ist Stuttgart. Kennengelernt haben sie sich während der Ausbildung in der Berufsschule – und seitdem geht’s gemeinsam durch alle Höhen und Tiefen der Gastronomiewelt.

Vom Sternerestaurant zum Streetfood in Stuttgart

Mila Liss machte ihre Ausbildung zur Köchin im Erbprinz in Ettlingen. Ihre Reise führte sie von Baden-Württemberg über Österreich und Berlin bis in die Schweiz, wo sie beim gefeierten Gerd Reber (16 Gault-Millau-Punkte) im Waldhotel Arosa arbeiteten. Und natürlich: Skifahren, Saisonarbeit, Pandemie, Kindergartenküche – das volle Programm.

Bagels, Kuchen und gute Zeiten verspricht die Tüte. Foto: Lichtgut/Philip Malmann

„Wir wollten eigentlich ein Restaurant eröffnen“, sagt Jona. „Aber gutes Personal zu finden, ist heutzutage schwer.“ Also suchten sie nach einer Idee, die ihren handwerklichen Anspruch mit der Realität des Gastronomiealltags vereint – und fanden sie in Bagels.

Die Liebe zum Handwerk aus der Schweiz mit nach Stuttgart gebracht

Die Liebe zum Bagel entstand in der Schweiz, wo es die Backwerke mit Loch in der Mitte zum Frühstück gab. „Ich backe schon immer gern – bei uns in der Familie wird Brot noch selbst gemacht, das liegt mir irgendwie im Blut“, sagt Jona Acker. Im Jomi wird deshalb kein x-beliebiges Brötchen mit Loch verkauft, sondern echtes Handwerk: hergestellt werden die Bagels aus Sauerteig, alle werden von Hand geformt.

Hergestellt werden die Bagels aus Sauerteig, alle werden von Hand geformt. Foto: Lichtgut/Philip Malmann

Und da Mila und Jona aus der Profiküche kommen, bleibt’s nicht beim Teig: Das Fleisch für das Pastrami wird zehn Tage gepökelt und 16 Stunden geräuchert. Der Lachs wird hausgebeizt. Der vegane Frischkäse besteht aus regionalen Sonnenblumenkernen. Und das Gemüse wird selbst eingelegt. „Wir wollten Streetfood machen, das ehrlich ist“, sagt Mila. „Schnell, handgemacht, regional – aber mit dem Qualitätsanspruch, den wir aus der Profiküche kennen.“

Sechs Sorten sind bei Jomi in Stuttgart-West im Repertoire

Bei Jomi gibt es erstmal sechs Bagel-Varianten: Von klassisch mit Frischkäse bis zu Pastrami, Lachs oder einer veganen Variante. Wer es simpler mag, bekommt Bagels auch pur zum Mitnehmen (2 Euro das Stück). Belegte Bagels kosten zwischen 9 und 13 Euro – je nach Füllung und Aufwand. „Wir wollen, dass man für sein Geld auch wirklich was bekommt“, erklärt Jona. „Nicht nur mehr Brot als Belag.“

Und sonntags? Da gibt’s Bagel Benedict – mit hausgemachter Hollandaise, pochiertem Ei und selbst gebeiztem Lachs. Das Jomi ist klein, charmant und auch sehr hübsch. Für die Innenarchitektur zeichnet Cyrus Ghanai verantwortlich. Drinnen gibt es 16 Sitzplätze, neben Bagels gibt es Kaffee von einer Rösterei im Schwarzwald und auch Kuchen. Draußen: fünf Tische und etwas Kunst an der Wand. Die Fläche wird regelmäßig von lokalen Künstlerinnen und Künstler gestaltet. Den Anfang macht Mariano Fernández. Ein Künstler aus dem Stuttgarter Westen.

Das Deli

Jomi
Reinsburgstraße, Stuttgart-West, Mi–Sa: 11 bis 19, So 10–13 Uhr; Instagram: @jomi deli