Schlechter Schlaf schadet nicht nur der Gesundheit – er kann auch den Alterungsprozess beschleunigen. Mit ein paar gezielten Maßnahmen lässt sich die Schlafhygiene verbessern und die Nachtruhe deutlich erholsamer gestalten.

Unser Schlaf beeinflusst maßgeblich unsere Gesundheit – in der Nacht regeneriert sich der Körper, verarbeitet Belastungen und baut neue Energie auf. Doch darüber hinaus deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass auch Art und Dauer des Schlafes das biologische Altern mitbestimmen können. Das legt eine aktuelle chinesische Studie nahe.

Gesund altern: Art und Dauer des Schlafes hat Einfluss

Für ihre im Fachmagazin BMC Public Health veröffentlichte Studie werteten die Forschenden Daten aus mehreren Erhebungen der Jahre 2011 bis 2020 aus – insgesamt von über 3.000 Teilnehmenden. „Erfolgreiches Altern“ definierten sie dabei anhand von fünf Faktoren: intakte kognitive Fähigkeiten, das Fehlen chronischer Erkrankungen wie Krebs, Herzkrankheiten oder Diabetes, eine gute körperliche Funktion im Alltag, aktives soziales Wohlbefinden sowie geringe bis keine Depressionssymptome.

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Anschließend wurde die Schlafdauer der Teilnehmenden in folgende Gruppen eingeteilt:

  • weniger als sieben Stunden („kurz stabil“)
  • sieben bis acht Stunden („normal stabil“)
  • mehr als acht Stunden („lang stabil“)

Zusätzlich unterschieden die Forschenden zwei weitere Kategorien: „zunehmend“ – wenn die Schlafdauer im Beobachtungszeitraum länger wurde – und „abnehmend“, wenn die Personen zunehmend kürzer schliefen.

Höchste Erfolgsrate beim Altern unter Normalschläfern

Die Ergebnisse zeigten, dass bei den meisten Teilnehmenden (80 Prozent) nach dem Beobachtungszeitraum keine schwerwiegenden chronischen Erkrankungen vorlagen. Allerdings erfüllte nur ein kleiner Anteil (13,8 Prozent) die Kriterien für erfolgreiches Altern. Eine genauere Analyse ergab, dass Personen mit einem „normal stabilen“ Schlafmuster die höchsten Erfolgschancen beim Altern hatten. Sowohl normal stabile als auch lang stabile Schlafmuster erwiesen sich demnach als vorteilhaft, während andere Schlafgewohnheiten die Chancen auf erfolgreiches Altern verringerten.

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Wie T‑Online.de berichtet, können den Ergebnissen verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Chronischer Kurzschlaf etwa erhöht die Ausschüttung von Stresshormonen und begünstigt Entzündungsprozesse. Langfristige Schlafprobleme können zu kognitivem Abbau, Muskelschwund und Stoffwechselstörungen führen. Auch Schlafapnoe und Depressionen zeigen sich häufig durch allmählich zunehmende Schlafdauer.

Wie Sie Ihren Schlaf verbessern können

Die eigene Schlafhygiene spielt eine entscheidende Rolle für gesunden Schlaf. Laut NDR.de können bereits kleine Veränderungen helfen, besser einzuschlafen. Experten empfehlen unter anderem, abends auf aufregende Filme zu verzichten, kurz vor dem Zubettgehen keinen Sport mehr zu treiben und alles, was an Arbeit erinnert, aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Die Raumtemperatur sollte etwa 18 Grad betragen, und das Zimmer möglichst dunkel sein. Denn bei Dunkelheit wird das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet, wodurch man in der Regel schneller müde wird und besser einschläft.