Heikendorf. Von dem Windpark in Heikendorf sollen möglichst alle Bürgerinnen und Bürger profitieren. Dafür setzen sich das Aktionsforum für Nachhaltigkeit (AffN) und die Initiative Klimaschutz Laboe (IKL) ein. Jetzt haben sie einen konkreten Plan.

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„Die Chance ist da, jetzt ein bedeutsames Projekt für die Region auf die Beine zu stellen“, sagt Jutta Briel vom Aktionsforum für Nachhaltigkeit. Das sei ihre Motivation für die ehrenamtliche Arbeit, die sie und ihre Mitstreitenden in das Projekt Windpark Heikendorf investieren.

Mehr Akzeptanz durch Bürgerbeteiligung

Dafür bekommen die Heikendorfer Unterstützung von den Mitgliedern der Initiative Klimaschutz Laboe. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, mehr Akzeptanz für den neuen Windpark in Heikendorf zu schaffen.

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Worum geht es konkret? Für zwei Windenergieanlagen nahe dem Wäldchen Schüttbrehm im Ortsteil Schrevenborn haben die Erneuerbare Energiewerke aus Husum bereits eine Baugenehmigung. Nach Informationen von Geschäftsführer Thomas Jensen starten die Arbeiten 2026.

Und: Das Land Schleswig-Holstein hat in seinem jüngsten Entwurf zu den Regionalplänen für Windenergie Vorranggebiete und Potenzialflächen neu ausgewiesen. Das Gebiet rund um den Schüttbrehm vergrößert sich.

Das Husumer Unternehmen kann zusätzlich zu den zwei genehmigten Anlagen bis zu vier weitere installieren. Laut Jensen reiche die Fläche aufgrund verschiedener Faktoren für maximal drei. Für diese wolle er in die Planung gehen.

Der Investor sagt aber auch: Eine Bürgerbeteiligung sei erst ab sechs Anlagen realisierbar. Die Gemeinde Heikendorf müsste ihm demnach mit einem Verfahren zur Raumplanung weitere Flächen zugänglich machen. Zuletzt gab es dafür keine politische Mehrheit.

Jutta Briel und ihre Mitstreitenden wollen nun eine möglichst breite Akzeptanz für einen erweiterten Windpark mit sieben statt fünf Anlagen schaffen, damit das Projekt als „Investition in die Zukunft“ für die Region umgesetzt werden kann.

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Einen ersten Schritt sind die Mitglieder von AffN und IKL bereits gegangen. Sie haben die GbR „Bürger-Energie Fördeufer“ gegründet. Dies war wichtig, so Briel, um genossenschaftliche Strukturen für die Bürgerbeteiligung aufzubauen.

Wir wollen, dass alle Haushalte vom Windpark profitieren.

Jutta Briel

Aktionsforum für Nachhaltigkeit

Das Konzept der GbR sieht nicht vor, eine eigene Genossenschaft zu gründen. „Der zeitliche und finanzielle Aufwand wäre zu hoch“, erklärt Jutta Briel. Um schneller am Start sein zu können, will man sich einer bestehenden Genossenschaft anschließen.

Auserkoren wurde die „Bürger-Energie Nord eG“ (BEN) aus Norderstedt. Diese ist nicht nur regional, sondern in ganz Schleswig-Holstein aktiv. Bislang hauptsächlich mit Solaranlagen. „Die Genossenschaft hat großes Interesse, in die Windenergie einzusteigen“, so Briel.

Investition in lokale Projekte über einen Verein

Angedacht wäre eine Zweigstelle in Heikendorf, die mit Menschen aus dem Ort besetzt werden soll. „Wir haben bereits ein Konzept für eine personelle Struktur.“ Der Wirkungskreis für das Genossenschaftsmodell: die Ämter Probstei und Schrevenborn.

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Bei einer Genossenschaft soll es allerdings nicht bleiben. „Es ist uns ein großes Anliegen, einen Verein als eine Art Bürgerstiftung zu gründen“, berichtet Jutta Briel. Nicht jeder könne und wolle etwas investieren, um von den Windenergie-Erträgen zu profitieren.

Der Verein soll „nennenswerte Zuwendungen“ vom Projektierer und der Genossenschaft erhalten, um gemeinnützige Projekte sowie Vereine und Organisationen in Heikendorf und Probsteierhagen (als Teil des Windparks) zu unterstützen.

Über die Höhe der freiwilligen Einzahlungen würde noch verhandelt, so Briel. Für sie ein besonders wichtiger Schritt: „Wir wollen, dass alle Haushalte vom Windpark profitieren.“

KN