Carl Zeiss Jena hat im Fernduell mit Lok Leipzig etwas Boden verloren.
Während die Thüringer am Freitagabend gegen Halle in der Nachspielzeit immerhin noch zum 1:1 trafen, erledigte der Tabellenführer aus Leipzig seine Aufgabe souverän – 3:0 gegen Greifswald. Stefan Maderer (58.), Ayodele Adetula (72.) und Lukas Wilton (79.) trafen für Lok. Leipzig liegt nun wieder drei Punkte vor dem FCC.
In Jena wurden nach den Ausschreitungen im April gegen Halle die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Nur 800 HFC-Fans durften diesmal dabei sein. Die Gäste-Anhänger betraten erst nach 13 Minuten ihren Block. Auch die Jena-Fans beteiligten sich zu Beginn am deutschlandweiten Stimmungsboykott, der für dieses Wochenende angekündigt war.
Auf dem Rasen blieb es im ersten Durchgang ebenfalls lange ruhig – vor allem Jena enttäuschte. Der zuletzt kriselnde HFC hatte das Spiel im Griff und legte in der 35. Minute vor. Malek Fakhro knallte den Ball sehenswert per Drehschuss ins linke Eck.
Auffällig: Fakhro lief nach seinem Treffer gemeinsam mit seinen Mitspielern direkt in die Arme von Robert Schröder. Der HFC-Trainer stand aufgrund der sportlichen Talfahrt zuletzt zunehmend in der Kritik.
Fakhro nach seinem Treffer auf dem Weg zur HFC-Bank und Trainer Robert Schröder
Foto: Bild13
Fritz trifft in der Nachspielzeit zum Ausgleich
Sportchef Daniel Meyer sagte zur Pause am MDR-Mikrofon: „Wir können keinen Bruch zwischen Mannschaft und Trainer erkennen. Da wird gute Arbeit gemacht. Ich verstehe, dass Fußball ein Ergebnissport ist und wir in den vergangenen Wochen sehr wenig geliefert haben. Trotzdem gibt es noch ein paar mehr Faktoren.“
Nach dem Wechsel wurde Jena etwas aktiver – doch bis zur ersten Top-Chance dauerte es bis zur 65. Minute. Moritz Fritz verzog knapp. Anschließend rettete HFC-Verteidiger Pascal Schmedemann nach einem Abschluss von Patrick Weihrauch auf der Linie (73.).
Moritz Fritz trifft zum späten Ausgleich für Jena
Foto: Bild13
Trotzdem sah es bis in die Schlussphase hinein nach einem Auswärtssieg aus. Doch dann die Nachspielzeit: Fritz rutschte in eine Flanke von Prokopenko und traf zum 1:1.
HFC-Torschütze Fakhro: „Mit dem Punkt bin ich nicht zufrieden. Wir wollten hier gewinnen. Aber man hat gesehen, dass wir ein Team sind. Wir wissen alle, was der Trainer für uns bedeutet. Er macht einen überragenden Job. Für die Ergebnisse sind wir auf dem Platz verantwortlich.“
Trainer Schröder zum bitteren Ende: „Wenn man in der 94. Minute den Ausgleich kassiert, ist das brutal ärgerlich. Wir haben ein fast perfektes Auswärtsspiel abgeliefert. Wir haben aber gezeigt, dass wir leben.“