Abwechslung vom Klinikalltag für die Patienten in Halle
„In Bezug auf Patienten war das Ziel Motivieren, denen eine andere Perspektive zu zeigen, ihnen den Spaß zurückzuholen, auch in der Interaktion mit anderen Generationen. Und bei den Kindern geht es darum, Berührungsängste abzubauen“, sagt Hager über das Projekt.
Einmal im Monat treffen Großeltern- und Enkel-Generation in der Uniklinik aufeinander. Die Patientinnen und Patienten sind hier im Rahmen einer zweiwöchigen stationären Behandlung und erfahren so Abwechslung vom Klinikalltag. Die Kinder lernen Empathie für die Senioren zu entwickeln, sagt Stations-Pflegerin Stefanie Wittmann, deren Tochter Elsa heute mit dabei ist.
Singen, Basteln, Spielen: „Kinder sind voller Eifer dabei“
„Die beobachten die Patienten, wie sie gehen, wie sie stehen, wie sie trinken, den Trinkbecher nehmen und unterstützen auch, wollen gerne helfen und nehmen das auch gerne an. Wenn die Patienten Gebrechen haben oder einen Verband um, fragen sie ‚Was ist da passiert?‘ und gehen damit ganz selbstbewusst um“, so Wittman.
Sind die Kinder anfangs noch etwas zurückhaltend, legt sich die Scheu aber schnell. Knapp eine Stunde lang wird dann gemeinsam gebastelt, gespielten, sogar gesungen.
Die Kinder erzählen dann auch den anderen Kindern, was so passiert ist und sind voller Eifer dabei und freuen sich darauf.
Lisette Emmelmann, Kindergärtnerin an der Uniklinik
Generationenprojekt an der Uniklinik Halle ist etwas Besonderes
Das sei etwas Besonderes, sagt Lisette Emmelmann, Kindergärtnerin an der Uniklinik. Die Kinder der Kita wechseln sich dabei ab. Jedes Kind soll so mit den Senioren in Kontakt kommen. „Die Kinder erzählen dann auch den anderen Kindern, was so passiert ist und sind voller Eifer dabei und freuen sich darauf“, sagt Emmelmann.
Am Ende findet mit den Stations-Pflegern – die ebenso vom Projekt lernen sollen – eine kurze Auswertung statt. Und nach einem Jahr zeigen sich durchaus Erfolge. Melina Anja Hager zufolge entsteht nach den Treffen meistens eine positive, motivierte Stimmung. Die Senioren würden häufig sagen, dass sie danach mit ihren Familien Kontakt aufnehmen und von dem Treffen erzählen sollten.
Das generationenübergreifende Projekt scheint also für alle Beteiligten ein Gewinn zu sein. Deshalb will es die Uniklinik Halle auch fortführen.