Die Milchstraße mit ihrem Magentfeld (goldene Linien) wie es in den aktuellsten Simulationen modelliert wurde, wird in der neuen Show „Unser exotisches Universum“ gezeigt. (Foto: LWL/Jogler)

Mit „Unser exotisches Universum“ startet im LWL-Planetarium Münster eine neue Produktion, die Besucher ab 14 Jahren in die spektakulärsten Regionen des Alls führt. Die rund 50-minütige Show kombiniert aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse mit aufwendigen 3D-Visualisierungen – viele davon erstmals zu sehen.

Explodierende Sterne, unsichtbare Strahlung oder Schwarze Löcher, die ganze Sternsysteme verschlingen: Die neue Planetariumsshow widmet sich Phänomenen, die normalerweise nur in der Spitzenforschung eine Rolle spielen. „Komplexe Inhalte werden auf verständliche und zugleich visuell ansprechende Weise vermittelt“, sagt Planetariumsleiter Dr. Tobias Jogler vom LWL-Planetarium. „Unser exotisches Universum erklärt nicht nur kosmische Sensationen wie Sternenexplosionen, Gammastrahlen, Neutrinos oder die gigantischen Magnetfelder von Galaxien, sie macht auch deutlich, wie eng diese Forschung mit unserer Region verknüpft ist. Darüber hinaus bietet die Show einen seltenen Einblick in außergewöhnliche Phänomene des Weltalls, die bisher kaum Teil klassischer Planetariumsprogramme waren“, erklärt der Astrophysiker.

Forschung zwischen Ruhrgebiet und Antarktis

Entstanden ist die Show in Kooperation mit den Universitäten Bochum, Dortmund und Wuppertal sowie Planetarien in Münster, Bochum und Mannheim. Sie führt zu den extremsten Orten des Kosmos – und zu den Menschen, die sie erforschen. Mehr als 100 Wissenschaftler aus der Region blicken mithilfe modernster Teleskope und aufwändiger Rechnungen in die Tiefen des Universums. Sie untersuchen Teilchen der kosmischen Strahlung sowie Licht, das für das menschliche Auge oft unsichtbar ist, von Radiowellen bis hin zu Gammastrahlen.

Die Reise führt zu Teleskopen in aller Welt. Sie spüren Strahlung auf, die aus Prozessen stammt, deren Energie die des größten irdischen Teilchenbeschleunigers bei Weitem übertreffen kann. Sogar ins ewige Eis der Antarktis geht es, wo ein ganz besonderes Instrument Neutrinos aus dem All nachweist.

Mittendrin in Sternenexplosionen

Für das Publikum eröffnet die Kuppelprojektion ungewöhnliche Perspektiven: Man findet sich mitten im Überrest einer Sternexplosion wieder, in dem Teilchen sehr hohe Energien erreichen, bevor sie ihre Reise durch den Kosmos antreten. Zu sehen ist, wie riesige Magnetfelder ganze Galaxien im Radiolicht leuchten lassen und wie am Rand eines Schwarzen Lochs Gas extrem aufgeheizt und ein ganzer Stern zerrissen wird. Die Show macht so erfahrbar, was sonst nur abstrakt in Fachartikeln beschrieben wird.

„Unser exotisches Universum“ wurde produziert im Rahmen des Sonderforschungsbereichs SFB1491 mit wissenschaftlichen Beteiligungen der Ruhr-Universität Bochum, der TU Dortmund und der Bergischen Universität Wuppertal und unter Beteiligung der Planetarien in Bochum, Münster und Mannheim. Co-finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG. Regie führte das Team des Planetarium Bochum, die Musik stammt aus der Feder von Johannes Kras, als Sprecherin führt Sarah Giese durch die Planetariumsshow.

Termine und Infos
„Unser exotisches Universum“ läuft erstmals am Sonntag (23.11., 16 Uhr), sowie am 4.12., 13.12., 18.12. und 23.12. (jeweils 17 Uhr). Gruppen können gesonderte Termine buchen.
Eintritt: 10 Euro (Erwachsene), 4 Euro (Kinder), 5,50 Euro (ermäßigt).
Ort: LWL-Planetarium im Museum für Naturkunde, Sentruper Str. 285.
Weitere Informationen könnt ihr unter http://www.lwl-planetarium-muenster.de finden und Tickets unter http://www.tickets.lwl.org buchen.