Andreas B. Lindner/a> Leon Latozke
Kuba erlebt derzeit einen starken Anstieg von durch Mücken übertragenen Krankheiten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden allein am Donnerstag 847 Dengue- und 753 Chikungunya-Fälle registriert, insgesamt 6.597 Patienten mit Fieber.
21.11.2025 23:40 Uhr
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Kuba verzeichnet weiterhin eine hohe Zahl von Infektionen mit den durch Mücken übertragenen Viruserkrankungen Dengue und Chikungunya. Das kubanische Gesundheitsministerium (Minsap) meldete am Freitag für den Vortag 6.597 neue Patienten mit unspezifischem Fieber, darunter 847 Dengue- und 753 Chikungunya-Fälle.
Nach Angaben von Francisco Durán, Direktor der nationalen Epidemiologie, dominiert derzeit Chikungunya das aktuelle Krankheitsgeschehen. Seit Beginn des Ausbruchs im Juli in Matanzas wurden bisher 31.513 Fälle – bestätigt oder verdächtig – registriert. Das kubanische Gesundheitssystem zählt Personen mit allgemeinen Fiebersymptomen zunächst als mögliche Fälle beider Krankheiten. Erst anhand klinischer Anzeichen wird eine Zuordnung zu Dengue oder Chikungunya vorgenommen, während laborbestätigende Tests nur begrenzt durchgeführt werden.
Die aktuelle Situation belastet das Gesundheitssystem erheblich. Durán berichtete, dass 95 Patienten auf Intensivstationen behandelt werden und 16 Minderjährige aufgrund von Komplikationen mit Chikungunya in kritischem Zustand sind. Bei Dengue wurden bislang 2.098 Fälle erfasst, während die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (OPS) für den Zeitraum Januar bis September auf Basis von Minsap-Statistiken 9.602 Fälle mit 115 schweren Verläufen und drei Todesfällen registrierte.
Die kubanischen Behörden verwenden seit der vergangenen Woche offiziell den Begriff „Epidemie“ für das gleichzeitige Auftreten beider Krankheiten. Die derzeitige wirtschaftliche Lage des Landes erschwert jedoch präventive und therapeutische Maßnahmen. Insbesondere fehlen ausreichende Kapazitäten für großflächige Moskitobekämpfung, laborbasierte Diagnostik und eine umfassende Versorgung der Patienten. Durán räumte ein, dass die offiziellen Zahlen voraussichtlich die tatsächliche Lage unterschätzen, da viele Erkrankte keine medizinische Hilfe aufsuchen.
Experten warnen, dass das warme Klima und die hohe Mückenpopulation in Kuba die Verbreitung der Viren begünstigen. Angesichts der begrenzten Ressourcen bleibt die Kontrolle des Ausbruchs eine Herausforderung für das Gesundheitssystem, das bereits durch die wirtschaftliche Krise unter Druck steht.
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