Hannovers Benjamin Källman (r.) erzielt das Führungstor gegen Paderborn.

Stand: 22.11.2025 15:16 Uhr

Hannover 96 hat die acht Spiele andauernde Siegesserie des SC Paderborn in der 2. Fußball-Bundesliga beendet. Die Partie in Ostwestfalen war nach einem Doppelpack schon fast in der ersten Hälfte entschieden.

Hannovers Benjamin Källman sorgte beim 2:0 (2:0)-Sieg mit zwei Treffern für einen so nicht erwarteten Halbzeitvorsprung, den die Gäste im zweiten Durchgang souverän und abgeklärt verteidigten.

Hannover rückte durch den Erfolg zunächst auf den dritten Tabellenplatz vor. Paderborn dagegen verdankt es nur dem Schalker Remis gegen Münster, dass es auch nach diesem Spieltag von der Spitze grüßt.

Klare Sache auf dem Papier

Tabellenführer Paderborn wollte seinen Lauf auch gegen Hannover fortsetzen. Die Ostwestfalen haben sich mit acht Siegen in Serie ganz oben festgesetzt und hätten mit einem Sieg die Gäste weiter abgehängt. Die ihrerseits unbedingt wieder die Bremse lösen wollten. Nach starkem Saisonstart gewann 96 nur zwei der jüngsten fünf Partien und begann den Spieltag als Tabellensechster. Die Statistiken sahen den SCP eindeutig in Vorteil: sechs Siege in den jüngsten sechs Heimpartien gegen 96, die bislang letzte Heimniederlage gab es vor über elf Jahren.

Verhaltener Start in Paderborn, dann schockt Hannover den SCP

Die Partie begann verhalten, auf dem Rasen und auf den Tribünen. Beide Fanlager machten beim Stimmungsboykott der aktiven Fanszenen mit und verweigerten zwölf Minuten den Support.

Es dauerte bis zur 18. Minute, ehe die Fans den ersten Torschrei auf den Lippen hatten. Paderborns Tjark Scheller stieg am linken Pfosten hoch und drückte den Ball mit etwas zu viel Rechtsdrall am Tor vorbei. Wie es effizienter geht, zeigten die Gäste wenig später. Bei der ersten guten Gelegenheit verpasste Benjamin Källman dem SCP eine kalte Dusche. Nach einem völlig misslungenem Lupfer konnte der finnische Stürmer den Ball im zweiten Versuch aus spitzem Winkel aufs Tor schieben. Von Felix Götze abgefälscht, trudelte der Ball hinter die Linie (20. Minute).

Hannovers Källman trifft erneut

Während die Führung 96 beflügelte, musste sich der SCP ordentlich durchschütteln. Und bekam den nächsten Niederschlag verpasst – erneut durch Källman. Götze konnte einen hohen Ball zunächst klären, danach aber schauten die Paderborner nur zu, wie Noël Aseko für Källman auflegte und der zum zweiten Mal traf (36.). Wie beim ersten Treffer agierte die Abwehr des SCP planlos bis gar nicht. Nachdem Mustapha Bundu fast den dritten Treffer nachgelegt hatte, stand den verunsicherten Paderbornern die Erleichterung über den Pausenpfiff ins Gesicht geschrieben.

SCP rennt dem Tor hinterher

Zu Beginn der zweiten Hälfte verstärkte Paderborn den Druck, sammelte fleißig Ecken, allein das erlösende Anschlusstor blieb aus. Mehr als ein Distanzschuss von Sebastian Klaas sprang nicht heraus. Und den klärte Nahuel Noll mit einer starken Flugparade. Hannover verteidigte den Vorsprung abgeklärt und ballsicher. Wäre Aséko bei seinem Schussversuch aus elf Metern der Ball nicht vom Fuß gerutscht, die Partie wäre endgültig entschieden gewesen (63.).

Mit einem Dreifachwechsel seiner kompletten Offensive versuchte Paderborns Trainer Ralf Kettermann noch mal einen Impuls zu setzen. Hannover gelang es aber weitgehend, die Partie im Niemandsland rund ums Mittelfeld zu halten. Kein Durchkommen für den SCP.

Wenig später waren alle Statistiken obsolet und Hannover feierte den ersten Sieg seit über elf Jahren in Paderborn.

Paderborn auf Schalke, Hannover gegen Karlsruhe

Ulm ist am Freitagabend beim FC Schalke zu Gast (18.30 Uhr). Hannover empfängt ebenfalls am Freitagabend den Karlsruher SC (18.30 Uhr).