„Da bekomme ich Gänsehaut“
Als es um Ralph Siegel geht, wird Nicole ganz emotional
Leonie Autorenprofilvon Leonie Müller
22.11.2025, 12:24 Uhr
22. November 2025 um 12:24 Uhr
In der neusten Ausgabe der „Giovanni Zarrella Show“ dankt Nicole ihrem Mentor Ralph Siegel. Bereits im Interview mit BUNTE.de fließen fast die Tränen.
Es ist ein Moment, der sich in den Köpfen vieler eingebrannt hat: Am 24. April 1982 gewinnt die damals 17-jährige Nicole als erste Deutsche überhaupt den Grand Prix Eurovision De La Chanson (heute ESC) im englischen Harrogate. „Ein bisschen Frieden“ war das erfolgreiche Ergebnis eines talentierten Trios: Bernd Meinunger (†81) hatte den Text geschrieben, Ralph Siegel (80) war Produzent und Nicole war es schließlich, die dem Song eine Stimme und ein Gesicht gegeben hat.
ANZEIGENicole bedankt sich in „Die Giovanni Zarrella Show“ bei Ralph Siegel
Heute, mehr als 43 Jahre später, verspüre Nicole immer noch ganz viel Dankbarkeit für diesen Song. Und für ihre Freundschaft mit Ralph Siegel, ihrem Entdecker, ihrem Mentor, wie sie ihn liebevoll nennt. BUNTE.de trifft die 61-Jährige hinter den Kulissen der „Giovanni Zarrella Show“ in Offenburg. Einen Tag vor der Live-Sendung, in dem sie, passend zum Motto der Show, einmal Danke sagen möchte. „Danke, Ralph Siegel.“
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Unter dem Motto „Wir sagen Dankeschön“ präsentiert Giovanni Zarrella eine neue Ausgabe seiner Musikshow am Samstag, 22. November, um 20.15 Uhr im ZDF. ZDF/Maija Mihailova Rückblick, 1982: Nicole gewinnt mit „Ein bisschen Frieden“ den Grand Prix
Wenn Nicole an damals denkt, sei sofort wieder alles da. „Bei der ersten Probe wusste ich schon, wo die Reise hingeht. Die Putzfrau hat aufgehört zu putzen, hat zugehört und erst, als das Lied verklungen war, weitergemacht“. Der Sieg katapultierte Nicole, die seit ihrem vierten Lebensjahr Musik macht, in neue Sphären. Plötzlich war sie über die Landesgrenzen hinaus bekannt. „Es ist ein großes Geschenk, dass, wenn der Name Nicole fällt, man mich auf dem Hocker mit der weißen Gitarre sieht, wie ich ‚Ein bisschen Friede‘ singe. Dieser Name, dieses Lied, die sind untrennbar. Ich glaube auch nicht, dass es damals mit einem Mann nicht funktioniert hätte. Das war einfach ich, dieses Reine, dieses Ungefälschte.“
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Ralph Siegel war es, der sie zwei Jahre zuvor, 1980, entdeckt hatte. „Während alle anderen mich abgelehnt haben, hat er sofort ‚Ja‘ gesagt. Er hat damals schon gewusst, irgendwie gespürt, dass da was ganz Besonderes entsteht“, erinnert sich Nicole im Interview mit BUNTE.de. Sie veröffentlichten ihre erste gemeinsame Schalplatte, gewannen den Grand Prix, 17 Mal die Hit-Parade – mit Songs wie „Papillon“ (1982), „Allein in Griechenland“ (1985), „Steh wie ein Mann zu mir“ (1991) oder „Mit dir vielleicht“ (1992).
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Das Erfolgstrio, das Deutschland 1982 den ersten ESC-Sieg schenkte (v.l.n.r.): Bernd Meinunger (Text), Nicole (Sängerin) und Ralph Siegel (Produzent). Peter Bischoff/Getty Images) „Was viele unterschätzen, ist seine Großzügigkeit“
„Uns verbindet nicht nur ‚Ein bisschen Frieden‘, uns verbindet eine langjährige tiefe Freundschaft“, beteuert Nicole im BUNTE.de-Interview. Sie hätte eine Zeit lang in seinem Haus gewohnt, sei die Patentante seiner jüngsten Tochter Alana (*1996).
„Was viele unterschätzen, ist seine Großzügigkeit. Es gibt ganz wenige Menschen, die so ein großes Herz haben. Man sieht das nur nicht immer. Aber ich spüre das, zum Beispiel, wenn er im Bayerischen Hof dem Parkwächter, der sein Auto parkt, einen Schein in die Hand drückt, weil dieser vier Kinder hat und nicht weiß, wie er sie durchbringen soll. In solchen Momenten sind da keine Kameras, das macht er aus absoluter Großzügigkeit.“ Nicoles Stimme wird immer leiser, sie kämpft mit den Tränen. Darauf angesprochen sagt sie: „Ja, das macht mich emotional. Uns verbindet so viel, ich bin ein Teil seines Lebens und er meines. Ich habe auch alle Frauen mitbekommen, jede Freude, jeden Schmerz.“
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ANZEIGEAls Nicole von Ralph Siegel spricht, kippt ihre Stimme
Deshalb möchte sie ihm nun Danke sagen, und das im großen Stil in der „Giovanni Zarrella Show“ am 22. November (20.15 Uhr, ZDF). „Man sagt viel zu wenig Danke. Der Mann ist im September 80 Jahre alt geworden, Bernd ist leider nicht mehr unter uns. Wenn nicht also jetzt, wann dann? Und so eine Bühne dann zu nutzen, ich glaube, das wird …“ Nicoles Stimme kippt. „Da bekomme ich gerade Gänsehaut, das wird ein ganz besonderer Moment. Wir wissen alle, dass das Leben endlich ist. Du weißt nicht, was morgen ist, es kann alles ganz schnell vorbei sein und deshalb muss man jeden Tag nutzen und wann immer du kannst, dankbar sein. Sei dankbar für alles, was der liebe Gott dir gegeben hat. Meine Stimme, sie ist auch ein Gottesgeschenk.“
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Ralph Siegel wünsche sie: „Gesundheit, Gesundheit, Gesundheit. Das ist das A und O. Und nehmt ihm nie die Musik, dann stirbt er.“
BUNTE.de darf hinter die Kulissen der Show schauen. Mit diesen Monitoren werden Licht, Pyrotechnik & Co. gesteuert – also alles, was auf der Bühne zu sehen sein wird. BUNTE.de Seit 1984 verheiratet: Das ist Nicoles Ehemann Winfried Seibert
Der wichtigste Mann in ihrem Leben ist aber ein anderer. Mit süßen 14 Jahren verliebte sich die Saarländerin in den drei Jahre älteren Winfried Seibert. Die beiden wurden ein Paar, heirateten fünf Jahre später – entgegen der Meinung vieler. Doch die beiden beweisen es allen: junge Liebe, sie kann auch die Liebe für die Ewigkeit sein. Das Paar hat zwei Töchter, mittlerweile sogar Enkelkinder.
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Lebensliebe: Nicole heiratete ihren Winfried mit zarten 19 Jahren. Gisela Schober/Getty Images
Ihre Ehe bezeichnet Nicole im BUNTE.de-Interview als „großes Glück.“ Trotzdem dürfe man sie nicht als selbstverständlich hinnehmen. „Das große Zauberwort ist Respekt. Man darf verschiedener Meinung sein, man darf auch streiten, aber dabei nie den Respekt voreinander verlieren. Wenn der mal verloren geht, das ist der Anfang vom Ende.“ Die beiden würden sich ergänzen, den gleichen Humor teilen. „Und wir lieben unsere Freunde, laden sie gerne zu uns ein. Man sagt uns Saarländern ja nach, wir seien sehr gesellig.“ Eifersucht hätte es nie gegeben. „Bei mir hat immer ein Schild ‚Vergeben‘ auf der Stirn geklebt.“