Paderborn. Satte acht Zweitligaspiele in Folge hatte der SC Paderborn in den vergangenen Wochen gewonnen. Doch diese stolze Serie sollte am Samstagnachmittag reißen. So kassierte das Team von Trainer Ralf Kettemann vor 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena eine verdiente 0:2 (0:2)-Heimniederlage gegen Hannover 96. Während die Niedersachsen damit auf Rang drei kletterten, bleibt der SCP trotz der zweiten Saisonpleite an der Tabellenspitze.
Ralf Kettemann gratulierte dem Gegner zu „drei verdienten Punkten“. Seinem Team machte er keinen Vorwurf. „Der Einsatz war vorhanden. Aber Hannover war die beste Mannschaft, die bisher bei uns war“, resümierte Paderborns Coach.
Dieser hatte im Vergleich zum 1:0-Sieg in Magdeburg nur eine Startelfänderung vorgenommen. Sturmtalent Stefano Marino musste zurück auf die Bank. Mittelfeldabräumer Santiago Castaneda rückte in die Anfangsformation. Last-Minute-Sommerneuzugang Niklas Mohr stand unterdessen erstmals im Paderborner 20er-Kader, in dem Ruben Müller diesmal nicht auftauchte.
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SC Paderborn 07
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Auf den Rängen herrschte in der Anfangsphase der Partie erst einmal eine mitunter gespenstische Ruhe. Denn auch die aktiven Fanszenen aus Paderborn und Hannover beteiligten sich unter dem Motto „12 Minuten schweigen – Für den Erhalt der Fankultur“ am bundesweiten Stimmungsboykott, mit dem an diesem Wochenende gegen die Pläne der Innenministerkonferenz protestiert wird. Und vor beiden Fanblöcken prangten Banner mit der Aufschrift: „Soll das die Zukunft des Fußballs sein?“
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Fan-Support erst nach zwölf Minuten
Erst nach zwölf Minuten begannen beide Lager mit dem Support. Bis dahin hatte es auch keine Anlässe gegeben, um laut zu werden. Allerdings zeigten die Gäste von Beginn an, dass sie zu den spielstärksten Teams der Liga gehören. Hannover ließ den Ball prima laufen und war auch im Gegenpressing recht erfolgreich. Zwingende Chancen waren aber zunächst Mangelware.
Der SCP war um einen geordneten Spielaufbau bemüht und machte dies in den ersten 20 Minuten auch gar nicht mal so schlecht. Zudem verbuchten die Hausherren die erste nennenswerte Torgelegenheit der Partie, als Mattes Hansen nach einem Eckball von Raphael Obermair aufs lange Eck köpfte (17.).
Doch in Minute 20 folgte für Paderborn die kalte Dusche. 96-Verteidiger Maik Nawrocki spielte einen langen Ball auf Benjamin Källman. Hannovers Stürmer wollte den Ball über SCP-Keeper Dennis Seimen lupfen, was aber misslang. Doch da Seimen am Ball vorbei sprang, bekam Källman eine zweite Chance. Sein Versuch aus spitzem Winkel wurde von Felix Götze abgefälscht und landete zum 0:1 im langen Eck.
Hansen-Ballverlust wird fast mit dem 0:3 bestraft
Es war ein Wirkungstreffer, denn die Fehlerquote im Spiel der Gastgeber nahm prompt zu. Bis zur Pause kam der SCP nur noch zu einer Chance. Sebastian Klaas scheiterte nach Tigges-Ablage an 96-Torhüter Nahuel Noll (33.). Dennis Seimen parierte derweil gegen Mustapha Bundu (27.), ehe er in der 36. Minute erneut hinter sich greifen musste.
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Obermair hatte im Duell gegen 96-Flügelflitzer Daisuke Yokota ganz alt ausgesehen. Der Japaner flankte in die Mitte. Hansens Kopfballabwehr geriet zur Vorlage für Noel Aseko, der den Ball per Dropkick Richtung Fünfer bugsierte. Dort stand Källman goldrichtig, um aus kurzer Distanz zum 0:2 (36.) einzunetzen. Es war das siebte Auswärts-Saisontor des finnischen Nationalspielers.
Es hätte für den SCP sogar noch schlimmer kommen können. In der 41. Minute leistete sich Mattes Hansen einen bösen Ballverlust. Bundu hatte freie Bahn und zog aus 13 Metern ab, doch Seimen verhinderte mit einer Glanzparade das 0:3. Dann war Halbzeit.
Paderborns Eckball-Serie verpufft
SCP-Trainer Kettemann verzichtete trotz der bescheidenen Vorstellung seiner Mannen auf Wechsel zur Pause. Und die elf SCP-Akteure kamen auch mit viel mehr Energie aus der Pause. Schon 38 Sekunden nach Wiederanpfiff gab Steffen Tigges den ersten Torschuss ab. Binnen weniger Minuten folgten diverse Paderborner Eckbälle, die aber allesamt verpufften. Und Klaas scheiterte mit einem Distanzschuss an Noll (55.).
Der SCP hatte nun klare Feldvorteile, doch die weiterhin recht kombinationsfreudigen Gäste blieben bei ihren wenigen Vorstößen gefährlich. So zog der freistehende Aseko in der 64. Minute nach starker Källman-Vorarbeit am Tor vorbei.
Eine Minute später brachte Kettemann eine neue Sturmreihe: Sven Michel, Stefano Marino und Nick Bätzner ersetzten das glücklose Trio Bilbija-Klaas-Tigges (65.). Doch der Paderborner Offensivdrang war zu diesem Zeitpunkt schon wieder abgeebbt. So sollte bis zu den nächsten SCP-Wechseln in Minute 76 nicht viel passieren. Luis Engelns und Marco Wörner kamen für Baur und Hansen in die Partie.
SCP freut sich aufs Topspiel auf Schalke
Doch auch sie fanden gegen nun ziemlich tief stehende Gäste kaum eine Lücke. Bis zum Schlusspfiff erarbeiteten sich die Paderborner keine nennenswerte Torchance mehr. „Wir hatten heute eine gute Spielkontrolle. Und die Basis war, dass wir so konzentriert und gut verteidigt haben“, freute sich Hannovers Trainer Christian Titz über das Ende von zwei weiteren Serien.
So feierte der 54-Jährige, der mit dem 1. FC Magdeburg in Duellen gegen den SCP sechsmal sieglos geblieben war, seinen ersten dreifachen Punktgewinn gegen Paderborn. Und auch für Hannover, das zuvor alle sechs Punktspiele an der Pader verloren hatte, klappte es im siebten Anlauf.
Für den SCP endete dagegen eine stolze Serie. Nun wartet auf Paderborns Zweitligakicker das Topspiel beim Tabellenzweiten FC Schalke 04, der sich am Samstag mit einem 0:0 bei Preußen Münster begnügen musste. Anstoß ist am Freitag, 28. November, um 18.30 Uhr in der Gelsenkirchener Veltins-Arena.
Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn
Hier gibt es das Spiel des SC Paderborn gegen Hannover 96 zum Nachlesen im Liveticker:
INFORMATION
SC Paderborn – Hannover 96 0:2 (0:2)
Paderborn: Seimen (Note 4) – Hansen (4,5, 76. Wörner), Götze (4), Scheller (3) – Curda (4), Baur (4, 76. Engelns), Castaneda (3,5), Obermair (4,5) – Bilbija (4,5, 66. Bätzner), Klaas (3, 66. Michel) – Tigges (4, 66. Marino).
Hannover: Noll – Ghitä, Tomiak, Nawrocki – Leopold, Matsuda, Oudenne (84. Allgeier), Aseko (68. Roggow) – Yokota, Källman (80. Nielsen), Bundu (68. Rochelt).
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Tore: 0:1 Källman (20.), 0:2 Källman (36.)
Gelbe Karten: – Aseko (3)
Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)
Statistik: 16:14 Torschüsse, 0,65:1,30 xGoals, 55:45 Prozent Ballbesitz, 82:81 Prozent Passquote, 46:54 Prozent Zweikämpfe, 10:5 Fouls, 11:4 Ecken, 121,7:120 Kilometer Laufdistanz.