
Der FC Augsburg kann noch gewinnen: Gegen Aufsteiger Hamburger SV gelang in der Fußball-Bundesliga ein knapper, aber verdienter Sieg. Die Diskussionen um Trainer Sandro Wagner dürften erst einmal verstummen.
Nach vier Niederlagen in Folge hat der FC Augsburg Grund zum Jubeln: Das Team von Trainer Sandro Wagner setzte sich knapp aber letztlich verdient mit 1:0 (0:0) gegen Aufsteiger Hamburger SV durch.
Mit dem erst dritten Saisonsieg schob sich der FCA in der Tabelle vorbei an den Hanseaten auf Tabellenplatz 13. Damit dürften auch erst einmal die Diskussionen um Trainer Sandro Wagner verstummen.
„Der Sieg tut unseren Spielern gut. Und mich freut’s auch für die Zuschauer, die saisonübergreifend nicht so viele Heimsiege hatten in den letzten Monaten, dass sie gut gelaunt nach Hause gehen. Wir sind alle total überzeugt und sehr positiv“, sagte Wagner der ARD.
Schlechteste Anfangsphase der Saison
Die Hamburger zeigten eine engagierte, aber wenig effiziente Leistung. Die Mannschaft von Trainer Merlin Polzin enttäuschte zwar nicht, aber glaubte zu spät an die eigene Stärke. Die Bemühungen des HSV kamen zu spät, um die Niederlage zu verhindern.
„Das war die schlechteste Anfangsphase, die wir in der Saison gezeigt haben. Danach haben wir uns dann reingekämpft. Und dann ist es ärgerlich, dass wir das Spiel verlieren, weil es eigentlich ein typisches Unentschiedenspiel ist. Ich sehe, wie die Mannschaft in eine Richtung geht, wie der Verein in eine Richtung geht, das ist für uns entscheidend“, sagte Polzin der ARD.
Augsburg agiert engagiert und zielstrebig
Es waren noch keine fünf Minuten gespielt, da hatte Anton Kade die Führung auf dem Fuß. Der FCA-Verteidiger tauchte nach einer schönen Kombination alleine vor HSV-Torhüter Daniel Heuer Fernandes auf, der den Schuss aus zehn Metern aber parieren konnte. Das Wagner-Team blieb aggressiv und offensiv, und erspielte sich nur drei Minuten später die nächste große Torchance. Aber Fabian Rieder stand beim Zuspiel hauchdünn im Abseits.
Es war den Augsburgern anzusehen, dass sie diese Partie für sich entscheiden wollten. Sie waren konzentriert, engagiert und scheuten keinen Zweikampf, was den Hanseaten große Probleme bereitete. Der HSV konnte sich nur schwer befreien und hatte kaum Zeit, durchzuatmen.
HSV-Torhüter hält sein Team im Spiel
Nach 20 Minuten, nach der nächsten schnellen Augsburger Kombination, kam erneut Rieder aus sechs Metern völlig frei zum Schuss, Heuer Fernandes reagierte wieder geistesgegenwärtig – mit einem Reflex mit dem Fuß. Drei Minuten später musste der HSV-Torhüter einen weiteren Versuch von Dimitris Giannoulis, der sich sehenswert gegen gleich zwei Gegenspieler durchgesetzt hatte, parieren.
Die Augsburger dominierten, die überfordert wirkenden Hamburger hatten es einzig ihrem bestens aufgelegten Torhüter zu verdanken, dass sie nicht schon früh mit einem oder gar mehreren Toren in Rückstand gerieten. Danach schaffte es das Polzin-Team zumindest, die Partie ein wenig zu beruhigen und den FCA etwas weiter vom eigenen Tor fernzuhalten.
Eigene Offensivaktionen hatte der HSV lange Zeit so gut wie gar nicht zu bieten. Doch dann, zwei Minuten vor dem Pausenpfiff, leistete sich die FCA-Abwehr gleich drei Fehler in Folge, HSV-Angreifer Ransford Königsdörffer nutzte die Gunst der Stunde aus fünf Metern aber nicht und scheiterte am Augsburger Torhüter Finn Dahmen.
Augsburg und Hamburg fehlen spielerische Ideen
Nach dem Wechsel war es der HSV, der die erste Offensivaktion zu verzeichnen hatte. Giorgi Gocholeishvili kam nach Zuspiel von Jean-Luc Dompé zum Schuss, aber Dahmen war zur Stelle und parierte. Aber auch die Augsburger versuchten es mit einer Offensivaktion. Beim Versuch von Han-Noah Massengo war erneut Heuer Fernandes (52.) am richtigen Ort und wehrte ab.
Es war in der Folge eine ausgeglichene, umkämpfte Partie, in der beide Mannschaften bemüht waren, aber die die spielerischen Ideen fehlten. Dem Wagner-Team war mit zunehmender Spieldauer das fehlende Selbstbewusstsein anzumerken, richtig gefährlich wurden sie erst einmal nicht mehr.
Augsburgs Kade mit einer Volleyabnahme
Doch nach 76 Minuten bekam Giannoulis offenbar einen Energieschub. Der Augsburger legte einen langen Sprint über die linke Seite hin, seine Flanke auf den zweiten Pfosten kam genau beim mitgelaufenen Kade an, der den Ball volley aus acht Metern ins Hamburger Tor zum 1:0 bugsierte. Der bis dahin brillante HSV-Torhüter Heuer Fernandes war erstmals chancenlos.
Ab der 80. Minute musste der FCA nochmal zittern, weil Keven Schlotterbeck von Schiedsrichter Robin Braun Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels gezeigt bekam. Allerdings gelang es dem FCA, das eigene Tor zu verteidigen – und den Sieg über die Zeit zu retten.
Augsburg in Hoffenheim, HSV gegen Stuttgart
Augsburg ist am Samstagnachmittag bei der TSG Hoffenheim zu Gast (15.30 Uhr). Der HSV empfängt am Sonntagnachmittag den VfB Stuttgart (15.30 Uhr).
