Esther Pfeiffer und Amanal Petros sind die Läuferin und der Läufer des Jahres. Gewählt wurden die beiden von der Online-Community laufen.de und den unter dem Dach von German Road Races organisierten Laufveranstaltungen.
pm
Esther Pfeiffer (Düsseldorf Athletics) und Amanal Petros (Hannover 96) sind am Freitagabend zum Auftakt der vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und laufen.de unterstützten Jahrestagung von German Road Races (GRR) in Bremen als „Läuferin und Läufer des Jahres“ ausgezeichnet worden. GRR ist die Interessensgemeinschaft der Laufveranstaltungen im deutschsprachigen Raum.
Bei den Profiläuferinnen gewann Esther Pfeiffer in der Abstimmung unter den Mitgliedern der Online-Community laufen.de und den bei GRR organisierten Laufveranstaltungen mit 52 Punkten vor Marathonläuferin Fabienne Königstein (MTG Mannheim; 34 pt) und Hindernisläuferin Gesa Krause (Silvesterlauf Trier; 31 pt).
Für die Punktwertung wurden die prozentualen Anteile an den Stimmen der laufen.de-Mitglieder und der GRR-Veranstaltungen addiert. Insgesamt wurden bei den Wahlen mehr als 20.000 Stimmen abgegeben. Die Ehrung in Bremen übernahmen Kristin Behrens aus dem DLV-Vorstand, Sascha Wiczynski vom GRR-Präsidium und Bremens Sportamts-Chef Christian Zeyfang. Moderiert wurde der Abend von Jan Fitschen, Ex-Europameister über 10.000 Meter.
Amanal Petros holt nach WM-Silber die nächste Trophäe
Bei den Männern wurde der Deutsche Halbmarathonrekordler Amanal Petros wie bereits 2023 und 2024 zum Läufer des Jahres gekürt. Für Amanal Petros ist die Auszeichnung vor allem Lohn für seine sensationelle Leistung bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio (Japan). Bei schwierigen Bedingungen und mit nur drei Hundertstelsekunden Rückstand auf den Sieger gewann er WM-Silber im Marathon.
„Ich freue mich sehr, zum dritten Mal in Folge gewählt worden zu sein“, erklärte Amanal Petros in einer Live-Schalte nach Kenia, wo er sich derzeit auf den Valencia-Marathon vorbereitet. Am 7. Dezember will er sich dort den deutschen Rekord zurückholen, den er vor einem Jahr an gleicher Stelle an Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier) verloren hat, der damals 2:04:56 Stunden gelaufen war und die alte Bestmarke von Amanal Petros um eine Sekunde unterboten hatte.
Dieses Jahr war Amanal Petros bereits im April als erster Deutscher den Halbmarathon in weniger als einer Stunde gelaufen. Beim Generali Berliner Halbmarathon verbesserte er mit 59:31 Minuten seinen eigenen deutschen Rekord um 38 Sekunden. In der Wahl zum Läufer des Jahres setzte er sich mit 86 Punkten überlegen gegen seinen Marathonkollegen Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics; 35 pt) durch. Auf den weiteren Plätzen folgen die Bahnspezialisten Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen; 19 pt), Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics; 16 pt) und Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig; 15 pt). Der Deutsche Marathonrekordler Samuel Fitwi landete am mit 13 Punkten auf Rang fünf.
#gemeinsammehrbewegen-Preis an Brustkrebslauf Dorsten
Neben dem Läufer und der Läuferin des Jahres 2025 wurden noch weitere Preise in unterschiedlichen Kategorien vergeben: Der von DATEV unterstützte #gemeinsammehrbewegen-Preis für besonderes soziales Engagement im Laufen ging an den Brustkrebslauf Dorsten um die Initiatoren Prof. Dr. Khadijeh Mohri, Andreas Schilasky und Dr. Ali Abdali.
Dir drei bezeichnen sich selbst als: „Drei Musketiere – wir holen das Geld von den Reichen und geben es den Kranken“, sagte Andreas Schilasky, nachdem die drei den mit 1.000 Euro dotierten Preis von Petra Pillipp (Head of Brand Communication DATEV) und laufen.de-Chefredakteur Christian Ermert erhalten hatten. Aber natürlich sind noch weitaus mehr Menschen beteiligt, die ehrenamtlich dafür sorgen, dass der Lauf stattfindet und eine riesige Erfolgsgeschichte ist: Bereits 124.000 Euro wurden gesammelt.
Tristan Kaufhold und Julia Ehrle geehrt
Als Nachwuchsläufer des Jahres wurde wie bereits 2023 und 2024 Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) ausgezeichnet. Der 19 Jahre alte Tristan Kaufhold feierte Erfolge auf Strecken von 1.500 Meter bis zehn Kilometer, mit und ohne Hindernisse. Er holte zahlreiche vordere Platzierungen in DLV-Bestenlisten, gewann zwei DM-Titel und war zum dritten Mal in Folge der Sieger der R5K-Serie.
Auch beim weiblichen Nachwuchs verteidigte die Nachwuchsläuferin des Jahres von 2024 ihren Titel. Julia Ehrle wurde zum zeiten Mal in Folge gekürt. Der Lohn für eine Saison, in der die U20-Läuferin von der LG farbtex Nordschwarzwald im Berglauf, Crosslauf und auf der Bahn Medaillen sammelte. Und das, obwohl sie dieses Jahr erst 18 wurde und noch ein Jahr in der U20 startberechtigt ist.
Bei der U20-EM lief sie über 5.000 Meter zu Bronze. Und Ende September holte sie bei den Berglauf-Weltmeisterschaften sogar Gold. Fünf Goldmedaillen bei Deutschen U20-Meisterschaften (3.000 m Halle und Freiluft, 5.000 m Freiluft, 10 km Straße, Berglauf) sowie Bronze in der Erwachsenen-Wertung im Berglauf machten die Medaillen-Sammlung perfekt.
Preise für Lebenswerk und Engagement
Der GRR-Preis fürs sportliche Lebenswerk ging an den ehemaligen Mittelstreckler Karl Eyerkaufer. In den 1960er-Jahren gewann er fünf deutsche Meistertitel über 1.500 Meter, wurde Dritter bei der Universiade und lief bei Hallen-Europameisterschaften auf Rang vier. Nach seiner sportlichen Karriere war er 20 Jahre Landrat des Main-Kinzig-Kreises. Seine Sportreisen auf allen Kontinenten prägten sein soziales Engagement für diejenigen, die „nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“.
Mit seiner Unterstützung wurden nach dem Tsunami von 2024 mehr als fünf Millionen Spendengelder für die betroffenen Menschen in Südostasien gesammelt. Seit der Gründung 1989 engagiert er sich zudem in der Stiftung Kinderzukunft und ist heute noch Beiratsvorsitzender. Spektakulär war 1967 seine Fluchthilfe für den 1.000-Meter-Weltrekordler Jürgen May, der im umgebauten Kofferraum eines Autos aus der DDR über Ungarn in die Bundesrepublik flüchtete.
Als Nachwuchstrainer des Jahres zeichnete GRR Jörg Riethues von der LG Brillux Münster aus. Der GRR-Preis für Organisatoren von Laufveranstaltungen ging an den Spreewaldmarathon, und einen Preis für besonderes Engagement erhielt Michel Descombes, der als passionierten „Lauf-Clown“ aus Frankreich seit 1988 bei zahlreichen Laufveranstaltungen mit wechselnden Kostümierungen mit Frankreich-Bezug für Spaß sorgt: Mal als Französischer Spaßpräsident, mal als Obelix oder als Asterix, Clochard, Can-Can-Tänzerin, Eiffelturm oder Napoleon.
Bei der Läuferwahl wurden unter allen Abstimmenden wertvolle Preise verlost. Mehr dazu lesen Sie auf laufen.de.