Auf den Novemberfrühling, der uns so lange erfreut hat, folgte ein Tag, der seinem Namen wirklich alle Ehre machte: Grau in allen Schattierungen, dunstig und Nieselregen. Doch davon ließen wir uns letzte Woche Sonntag nicht abhalten, den Landschaftspark in Duisburg zu besuchen! Hatten wir doch eine Führung gebucht, auf die wir schon lange gespannt waren. Natürlich haben wir den LaPaDu schon das ein oder andere Mal besucht, aber – hinter die zahlreichen verschlossenen Türen im Park waren wir bislang noch nicht vorgedrungen. Und genau das war der Name der heutigen Führung: Hinter verschlossenen Türen.
Seifenblassen und Graffiti
Zuerst konnten wir jedoch noch die zahlreichen, teilweise wirklich tollen Graffiti an der alten Skaterhalle bewundern. Foxy ist dort aktuell auch gerade mit 2 ausdrucksstarken Murals vertreten. Im Park angekommen bemerkten wir rasch die großen Seifenblasen, die dort wohl jeden Sonntag mit großer Ausdauer hergestellt werden. Für mich ein klasse Fotomotiv!
Die Führung
Um 14 Uhr ging es dann zum Treffpunkt Besucherzentrum. Dort bekamen die 12 Teilnehmer direkt eine Aufgabe, nämlich im Hauptschalthaus eine verschlossene Tür zu finden. Diese war rasch gefunden und die eigentliche Führung begann mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Als wir Kleve als Heimatort angaben, stutzte unser Tourguide kurz – wie sich dann herausstellte, kommt er ebenfalls aus der schönsten Stadt am Niederrhein! So war das Eis schnell gebrochen und Guide Jens hatte auch nichts gegen einen Bericht im Lokalkompass einzuwenden. Natürlich durften auch viele Fotos gemacht werden 🙂
Ohne zuviel verraten zu wollen – diese Tour lohnt sich. Gerade auch wenn ein Guide mit Herzblut und Humor den Rundgang leitet! Spätestens mit dem Erwähnen der Magie, die solch großen Hallen verströmen, die wir noch besuchen sollten, hatte er mich ganz auf seine Seite gezogen. Die Magie einer Halle – auch ich durfte sie schon oft genießen. Ohne zuviel verraten zu wollen 😉 unter kurzweiligen und interessanten Ausführungen besuchten wir die Kraftzentrale, die als Veranstaltungshalle genutzt wird. Ebenfalls waren wir in der Gießhalle 1 (Sommerkino) und im großen Gebläsehallenkomplex. Lediglich der Tauchgasometer war nicht zugänglich. Kurze Original-Werksfilme aus den 50-er und 8ß-er Jahren rundeten die Führung ab.
Mein Highlight jedoch war eine kleinere Halle, die „ganz naturbelassen“ fast im Originalzustand erhalten ist. Mit Staub und Spiderwebs, wie ich es gerne mag 😉 Und alten Relikten, kleine und große, aus der Zeit der Roheisengewinnung (nicht Stahl!). Fotomotive satt!
Farbenpracht bei Nacht
Nach 2 spannenden Stunden nahte der Abschied, doch wir hatten tatsächlich noch nicht genug gesehen. Nach einem Kaffee im Schalthaus brach auch schon die Dämmerung herein und wir konnten zum 1. Mal das illuminierte Industriedenkmal genießen. Danach ging es dann voller Eindrücke und Begeisterung heimwärts an den Niederrhein.
Mehr Infos zur Tour gibt es hier.