Die erste Pflichtspiel-Pleite unter Neu-Trainer Uwe Rösler (57) war umso ärgerlicher, weil absolut vermeidbar. Die Schlüsselszene für das Heim-1:2 gegen Dresden in der 75. Minute, als die dickste Chance zum Ausgleich viel zu lässig vergeben wurde…
Schon drei Fehlschüsse. Elfer-Schwäche bedroht Bochum!
Nach Foul von Dynamo-Keeper Lennart Grill (26) an VfL-Joker Philipp Hofmann (32) zeigte Schiedsrichter Lars Erbst (31/Gerlingen) sofort auf den Punkt. Youngster Francis Onyeka (18), in den Wochen zuvor stets einer der Besten beim Pottclub, legte sich den Ball zurecht. Tänzelte aufreizend lässig beim Anlauf, schickte Grill zwar in die falsche Ecke, schob die Kugel dann aber flach am linken Pfosten vorbei…
Der Frust war bei Francis Onyeka nach seinem versemmelten Elfmeter gegen Dresden groß
Foto: Gerd Scheewel
Fakt ist: Hätte der Strafstoß gesessen, wäre das Momentum klar aufseiten der Hausherren – und im Schlussspurt mit Unterstützung der Fans – sogar noch mehr als nur ein Punkt drin gewesen. Glaubte auch Rösler, der Onyeka aber keinen Vorwurf machen wollte: „Er hat Verantwortung übernommen – das ist positiv. Trotzdem dürfen wir auf diese Weise nicht noch häufiger wichtiger Zähler liegen lassen.“
Denn die „Fahrkarte“ gegen Dynamo war bereits der dritte versemmelte Strafstoß von bislang fünf in dieser Saison. So hatten vor ihm auch schon Kapitän Matus Bero (30) in der ersten Pokalrunde beim BFC Dynamo Berlin (3:1 n.V.) – da noch ohne Folgen – sowie Abwehr-Routinier Kevin Vogt (34) beim 1:2 auf Schalke nicht verwandeln können.
Bedeutet: Bei größerer Treffsicherheit wären zumindest die beiden Liga-Niederlagen vermeidbar gewesen und der VfL stünde aktuell mit zwei Punkten mehr im Zweitliga-Mittelfeld. Anstatt weiter im Abstiegskampf rumzudümpeln…
VfL-Trainer Uwe Rösler (r.), der wegen Meckerns von Schiri Lars Erbst (l.) auch noch die Gelbe Karte sah, nahm die Niederlage gegen Dresden auch mit auf seine Kappe
Foto: Gerd Scheewel
Doch Rösler suchte die Schuld für das Versagen gegen den Vorletzten Dresden auch bei sich. Gestand selbstkritisch: „Vielleicht hätte ich statt der jungen Spieler, die während der Woche mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren, früher auf die Erfahrenen gesetzt. Mit ihrer Einwechslung haben wir die Partie nach der Pause und 0:2-Rückstand besser in den Griff bekommen. Aber auch ich lerne trotz meines Alters noch immer dazu…“