Noch ist das Jahr 2025 nicht zu Ende, doch jetzt schon verzeichnet Christine Neukäufer für das St. Afra-Hospiz über 350 Kontakte mit schwerkranken oder sterbenden Menschen sowie ihren Angehörigen. „Wir haben täglich Anfragen“, erklärt die Gesamtkoordinatorin des ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdiensts für den Landkreis Aichach-Friedberg. „Manchmal werden die Begleitungen akut benötigt, das heißt, ich versuche, Helfer aus unserem Team zu finden, die sich noch am selben Tag um die Betroffenen kümmern können“.
Oft sind die ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleiter ergänzend zum SAPV-Team, der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, im Einsatz. Sie leisten ergänzend zur medizinischen und pflegerischen Betreuung mentalen Beistand. Gefragt seien aber auch immer mehr Beratungsgespräche und auch die Begleitung trauernder Hinterbliebenen nimmt einen immer größeren Stellenwert ein. „Wir kümmern uns immer wieder um Seminarangebote und Fortbildungen, um der steigenden Akzeptanz der Hospizarbeit in unserer Gesellschaft Rechnung zu tragen“, berichtet Christine Neukäufer.
Pater Brühl sendet neue Hospizbegleiterinnen und -begleiter in Friedberg aus
Erst vor kurzem sandte Pater Steffen Brühl in der Friedberger Pfarrkirche St. Jakob 13 neue Hospizbegleiterinnen und -begleiter aus. Im Rahmen des nun schon 21. Qualifizierungskurses wurden sie im Verlauf von sieben Monaten in 120 Unterrichtseinheiten auf ihren wertvollen Dienst in der Gesellschaft vorbereitet. Fünf ehrenamtliche Hospizhelfer bildeten sich bei Gertrud Ströbele in Freising und Bernried in der Trauerbegleitung weiter.
Somit sind nun landkreisweit 38 Trauerbegleiterinnen und -begleiter im Team. Sie bieten Einzelgespräche und veranstalten Trauergesprächskreise, Trauercafés oder das „Gehen in der Trauer“. Im Rahmen einer Inhouse-Schulung ließ das St. Afra-Hospiz zudem zehn Ehrenamtliche von Oliver Junker als Kindertrauerbegleiter ausbilden. „Dies befähigt uns, im neuen Jahr auch wieder gezielte Angebote für trauernde Kinder zu entwickeln“, freut sich Christine Neukäufer mit Manuela Lang als Koordinatorin für Trauerangebote an ihrer Seite.
Dazu kommen weitere Hospiz- und Trauerbegleiterinnen mit speziellen Weiterqualifizierungen wie für Menschen mit Behinderungen, als Familienbegleiter oder für demenziell erkrankte Menschen. Insgesamt sind aktuell 114 Ehrenamtliche im St. Afra Hospiz für schwerstkranke oder trauernde Menschen im Landkreis im Einsatz, sei es in der häuslichen Umgebung oder in stationären Einrichtungen.
Um Betroffenen und Angehörigen einen noch umfassenderen Überblick über die Hospiz- und Palliativversorgung in der Region geben zu können, wurde vor knapp zwei Jahren ein Versorgungsnetzwerk für den Landkreis gegründet. Dazu gehört auch das St. Afra-Hospiz. „Wir sind mittlerweile 63 Akteure aus einer Vielzahl von Diensten und Einrichtungen, die eine bestmögliche Versorgung in einer sehr schwierigen Zeit gewährleisten wollen. „Wir kennen die Herausforderung, mit einer schweren Erkrankung zu leben“, erklärt Christine Neukäufer, die den Vorsitz des Netzwerks übernommen hat. Beratungsstellen und Pflegeeinrichtungen sowie Ärzte, Apotheken und Sanitätshäuser und Vertreter aus den Bereichen Seelsorge und Trauer, Therapeuten u.v.m. sind viermal jährlich im Austausch, um die Versorgung schwerkranker Menschen zu verbessern. „Wichtig ist, dass wir voneinander wissen und bei Bedarf an die richtigen Stellen weiterleiten können“, erklärt Christine Neukäufer.
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Heike John
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