Damit ihr euch im schillernden, desorientierenden Wunderland des Streamings besser zurechtfindet, möchten wir euch für die anstehende Woche drei Film-Highlights bei Amazon Prime Video empfehlen, die uns ganz besonders am Herzen liegen.

Die Startseiten der großen Streamingdienste sind zwar randvoll mit bunten Vorschaubildchen, aber da schaut man ja kaum noch durch. Wir von FILMSTARTS haben daher beschlossen, euch an den filmischen Zeitdieben vorbei zu jenen Filmen zu führen, die man wirklich unbedingt gesehen haben sollte:

Woche für Woche führen wir euch mit unseren Empfehlungen direkt in eine Schatzkammer der Klassiker und Kleinode! Anlässlich des Kinostarts von „Wicked: Teil 2“ geht es dieses Mal in unserer wöchentlichen Amazon-Prime-Video-Tippparade musikalisch zu – denn ihr habt nun sicher alle Lust auf noch mehr unvergessliche Melodien!

„West Side Story“ (1961)

Die 1961 in die US-Kinos entlassene Verfilmung des Bühnenerfolgs „West Side Story“ ist ein wahrer Meilenstein! Das zwischen einer rau-direkten und einer farbenfrohen-stilisierten Ästhetik tänzelnde Musical über verbotene Teenagerliebe gewann sensationelle zehn Academy Awards – darunter als Bester Film des Jahres!

Der fetzige, lateinamerikanische Rhythmen, ausdrucksstarken Jazz-Schmiss und schmachtende Liebesmelodien vereinende Film war in Nordamerika der größte Kassenschlager seines Jahrgangs – und mit mehr als 3,2 Millionen verkauften Eintrittskarten war „West Side Story“ auch hierzulande ein Publikumsmagnet. Jahre später sollte er außerdem einen berühmten Regisseur prägen: Explosionsexperte Michael Bay liebt das Musical und bezeichnet es als prägende Inspiration für sein Filmverständnis. Ihr könnt nun ganz leicht via Prime Video auf Bay-Filmlogik-Spurensuche gehen:

„West Side Story“ bei Prime Video*

Die Geschichte spielt in der Upper West Side von New York City und zeigt den Kampf zweier verfeindeter Jugendgangs: der Sharks und der Jets! Als sich Jets-Mitbegründer Tony (Richard Beymer) in Maria (Natalie Wood), die jüngere Schwester eines Sharks-Mitglieds, verliebt, müssen die flattrigen, schwärmenden jungen Herzen um ihr Wohl bangen. Denn diese Bindung droht, den Bandenkrieg endgültig eskalieren zu lassen…

„Yentl“ (1983)

Unser zweiter Musical-Tipp der Woche gewann einen Academy Award in der Kategorie „Beste Originalmusik“ und wurde zusätzlich in den Sparten „Bestes Szenenbild“, „Beste Nebendarstellerin“ und „Bester Originalsong“ nominiert – in letzterer sogar zweifach! Bei Rotten Tomatoes hat das Musical-Drama zwar „nur“ überdurchschnittliche 69 Prozent, allerdings hat es namhafte Fans. Unter anderem feierte Roger Ebert „Yentl“ als Film mit „besonderer Magie“ sowie „Taktgefühl und Humor“.

Starkritikerin Pauline Kael wiederum lobte „Yentl“ dafür, dass sich der Film weigert, den einfachen Weg zu gehen, und sich beengenden Gesellschaftskonventionen sowie inneren Konflikten stattdessen in einer Art nähert, die an die musikalischen Filmklassiker eines Ernst Lubitsch erinnert. Viele jüngere Filmfans dürften „Yentl“ indes durch „Deadpool 2“ kennen: In dem Superhelden-Sequel wird scherzend die These aufgestellt, dass „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ beim Musical-Drama aus dem Jahr 1983 geklaut hat (hier mehr dazu).

„Yentl“ bei Prime Video*

Der von Hauptdarstellerin Barbra Streisand selbst inszenierte Film dreht sich um die Titelheldin Yentl – ein jüdisches Mädchen aus Osteuropa. Ihr Vater unterrichtete sie bis zu seinem Tod verbotenerweise in den Weisheiten des Talmud. Daraufhin will Yentl ihm zu Ehren an einer Religionsschule studieren, wofür sie sich allerdings als Mann verkleiden muss. Dummerweise verliebt sie sich dort in ihren Kommilitonen Avigdor (Mandy Patinkin), der wiederum plant, Hadass (Amy Irving) zu ehelichen – die sich derweil in die verkleidete Yentl verguckt…

„Manche mögen’s heiß“ (1959)

Alle Musical-Muffel, die bis hierhin ausgehalten haben, kommen nun doch noch auf ihre Kosten: Unser dritter und letzter Tipp ist kein Musical – sondern eine beschwingte, rhythmische Komödie über Mord, fliehende Augenzeugen, Eifersüchteleien, Identität und Liebe! Im bahnbrechenden, zeitlos komischen und rasanten Meisterwerk „Manche mögen’s heiß“ beobachten die Musiker Joe (Tony Curtis) und Jerry (Jack Lemmon), wie ein Mafioso einen Spitzel und seine Kumpane kalt macht. Um nicht ebenfalls ins Gras zu beißen, verkleiden sich die Kumpel als Frauen und schließen sich einer Damenkapelle an, die sich auf dem Weg nach Florida befindet…

„Manche mögen’s heiß“ bei Amazon*

Meisterregisseur Billy Wilder mag am Set eine schwere Zeit mit Marilyn Monroe gehabt haben, die in diesem Komödien-Meilenstein die Sängerin Sugar spielt, doch davon ist dem Film nichts anzumerken: Monroe spielt keck und flippig mit ihrem Image, Curtis gibt mit Charisma, Ironie und Pep einen Frauenhelden, der gezwungen wird, sich in die andere Rolle einzufinden, und Lemmon hat ansteckende Freude an seinem chaotisch-liebenswerten Part.

Dem brillanten Film winkte ein Kostüm-Oscar, zudem erntete er fünf Nominierungen, darunter für Wilders Inszenierung. Die musikalische Gangsterfarce hat echte Schnellfeuerdialoge, ist auf den Punkt genau inszeniert und wird durch einen der besten Schlusssätze der Kinogeschichte abgerundet!

Egal, ob ihr „Manche mögen’s heiß“ schon kennt oder noch kennenlernen wollt: Jede Woche ist eine perfekte Woche für diesen Film! Schaut den folgenden Trailer also nur, wenn ihr bereit seid, euren nächsten Abend auf dem Sofa umzuplanen!

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