Leipzigs Assan Ouedraogo jubelt über seinen Treffer gegen Werder Bremen

Stand: 23.11.2025 17:38 Uhr

In Leipzig hatte er eine traumhafte Länderspiel-Premiere erlebt, nun führte er RB Leipzig in der Fußball-Bundesliga zum Sieg: Assan Ouedraogo war beim 2:0 (0:0) gegen Werder Bremen der überragende Mann auf dem Platz. Sein toller Fernschuss in der 64. Minute und ein Treffer von Xaver Schlager (80.) sorgten für die Rückkehr auf Platz zwei und ein perfektes Wiedersehen ihres Trainers mit seinem Ex-Klub.


Sebastian Hochrainer

Über dreieinhalb Jahre war Ole Werner in Bremen erfolgreich, ehe er in diesem Sommer nach Leipzig wechselte. Der Trainer führte die Werderaner aus der 2. Liga zurück ins Oberhaus und dort in eine sehr gesicherte Position, doch er wollte mehr – und ist bei seinem neuen Arbeitgeber auf einem guten Weg, das auch zu schaffen. RB belegt in der Fußball-Bundesliga Rang zwei und ist damit nominell Verfolger des FC Bayern München, der jedoch nicht nur wegen sechs Punkten Vorsprung unantastbar wirkt.

Trotz des vorigen Rückschlags bei der TSG Hoffenheim (1:3) ging Leipzig als eines der heißesten Teams der Liga in die Partie gegen Werners Ex-Klub, hatte davor 22 von 24 möglichen Punkten geholt. Bremen zeigte aber auch, dass es unter Horst Steffen mittlerweile zu einer starken Mannschaft geworden ist, der Trend war mit elf Punkten aus den vergangenen fünf Partien sehr positiv und auch die Anfangsphase stark, es entwickelte sich ein rasantes Spiel auf Augenhöhe.

Backhaus rettet Werder im ersten Durchgang

Nach 15 Minuten änderte sich das allerdings, Leipzig übernahm die Kontrolle und dominierte die Partie. Es dauerte dennoch bis zur ersten großen Chance, die Ridle Baku frei aus sechs Metern ziemlich kläglich vergab (26.).

Deutlich mehr machte Ouedraogo aus einem Fernschuss aus 22 Metern, den Mio Backhaus allerdings ganz stark noch aus der Ecke kratzen konnte (32.). In einer fast identischen Aktion zischte Ouedragos flacher Versuch knapp am Pfosten vorbei (38.), sein dritter Versuch – diesmal im Strafraum – wurde geblockt (38.). Danach erkannte Christoph Baumgartner gar nicht, wie viel Platz er hatte und schloss zu zaghaft frei vor Backhaus ab (39.).

Bremens Mio Backhaus (r.) pariert den Schuss von Leipzigs Christoph Baumgartner

Werders Torhüter war in der ersten Halbzeit der beste Mann seiner Mannschaft und hatte kurz vor dem Abpfiff noch eine ganz große Aktion. Ein abgefälschter Schuss von Baumgartner wurde zur gefährlichen Bogenlampe, doch Backhaus flog quer durch seinen Fünfmeterraum und lenkte den Ball mit der Hand noch ins Aus (45.+2). Ihm war es zu verdanken, dass es torlos in die Kabine ging.

Herausragende Abwehraktionen von Leipzigs Diomande und Bremens Grüll

Aus der kam Werder stark zurück, Romano Schmid prüfte mit einem starken Distanzschuss Peter Gulacsi, der den Ball über die Latte lenkte (48.). Der ungarische Keeper musste dann auch nach einem Volleyschuss von Cameron Puertas ran (51.), während seine Vorderleute kurzzeitig den Eindruck machten, als hätten sie den Faden verloren.

Leipzig kam aber zurück ins Spiel und belohnte sich beinahe für den Aufwand. Ouedraogo bereitete herausragend vor und Baumgartner spitzelte den Ball sogar mal an Backhaus vorbei, doch hinter ihm klärte Marco Grüll herausragend auf der Linie (59.). Sekunden zuvor hatte es auch auf der anderen Seite eine großartige Defensivaktion gegeben, als Leipzigs Außenstürmer Yan Diomande den frei aufs RB-Tor laufenden Jens Stage einholte und ihm den Ball vom Fuß grätschte.

Traumtor von Ouedraogo, Schlager macht für Leipzig den Deckel drauf

Der beste Offensivspieler blieb aber Ouedraogo – und der machte das Leipziger Stadion nach seinem Premierentreffer als deutscher Nationalspieler gegen die Slowakei (6:0) schon wieder glücklich. Praktisch aus dem Stand nagelte das Ausnahmetalent den Ball mit dem linken Fuß aus 21 Metern in den Winkel, diesmal flog Backhaus vergeblich – das verdiente 1:0 (64.).

Das hätte Schmid nach einem Fehler von Willi Orban wieder ausgleichen können, doch sein Abschluss aus kurzer Distanz geriet zu zentral, Gulacsi war wieder da (70.). Nach der folgenden Ecke traf Keke Topp, der Stürmer stand aber knapp im Abseits (71.). Etwas später gab es dann ein Tor nach Eckstoß, aber auf der anderen Seite. Schlager kam nach einem Kopfball von Baumgartner an den Ball und verwandelte aus kurzer Distanz zum 2:0 (80.).

RB Leipzig jubelt über das 2:0 gegen Werder Bremen.

Leipzig steht vor Topform-Duell, Bremen gegen Köln

Die Partie war entschieden, zumal Leipzig sie auch nach diesem Treffer kontrollierte und dem dritten Tor näher war als Bremen dem ersten. So untermauerte das Werner-Team, das die Niederlage in Sinsheim den Lauf nur kurz unterbrach und nicht beendete. Am kommenden Freitag trifft RB auswärts bei Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr) auf ein weiteres Team, das aktuell durchstartet, und will die Position hinter den Bayern behaupten.

Werder peilt dagegen am Samstag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln den vierten Heimsieg in Folge an. Als die beiden Teams das bisher letzte Mal aufeinandertrafen, gewann Bremen mit Werner als Trainer mit 1:0 in der Domstadt. Nun soll es gegen diesen Gegner die Wiedergutmachung für das verkorkste Wiedersehen mit dem Ex-Coach geben.