
Da bekamen die Scouts des FC Bayern einiges zu sehen: Vor dem Topduell in der Champions League gegen München hat der FC Arsenal in der Premier League beim 4:1 (2:0) gegen Tottenham Hotspur seine ganze Klasse gezeigt.
Am Mittwoch (21 Uhr) kommt es in der Königsklasse in London zum Aufeinandertreffen des Zweiten der Gruppenphase gegen den Tabellenführer. Sowohl Arsenal als auch die Bayern sind in der Champions League perfekt gestartet, nach vier Siegen liegen die Münchner nur wegen der mehr erzielten Tore vorn. Und wie der deutsche Rekordmeister marschieren auch die „Gunners“ in der eigenen Liga mit sechs Punkten Vorsprung relativ einsam an der Spitze.
Arsenal dominiert Tottenham und Trossard trifft
Daran hat auch Lokalrivale Tottenham nichts ändern können, das von Beginn an unter Druck stand. Declan Rice hatte bereits in der dritten Minute die erste Großchance, erst bekam „Spurs“-Keeper Vicario aber noch die Beine zu, dann hatten die Gäste Glück, dass der Abpraller von Kevin Dansos Schienbein nicht ins Tor kullerte, sondern knapp daneben.
In der Folge kontrollierte Arsenal die Partie, spielte dabei sehr geduldig und zermürbte seinen Gegner, der in der Endphase des ersten Durchgangs unter der Last zusammenbrach. Mikel Merino spielte einen Traumpass auf Leandro Trossard, der zwar bei der Ballannahme Probleme, aber auch das Glück hatte, dass Micky van de Ven seinen Schuss unhaltbar abfälschte (36.).
Arsenals Leandro Trossard (v.) bejubelt seinen Führungstreffer
Eze-Rausch beginnt kurz vor der Halbzeitpause
Und es dauerte nicht allzu lange bis zum 2:0, diesmal schaltete Rice nach einem abgewehrten Ball unheimlich schnell, spielte mit einem Kontakt zu Eberechi Eze, der zwei Gegenspieler aussteigen ließ und durch viele Beine ins gegnerische Tor schoss (41.). Nachdem der AFC Sunderland beim 2:2 am vorigen Wochenende die Serie von zehn Pflichtspielen am Stück beendet hatte, war die Mannschaft von Mikel Arteta wieder zurück auf der Erfolgsspur.
Und das setzte sich unmittelbar nach dem Wiederbeginn fort. Nicht mal eine Minute war vergangen, da sorgte Eze mit seinem zweiten Treffer bereits für die Entscheidung (46.). Zu diesem Zeitpunkt hatte Tottenham nicht mal einen Torschuss Richtung Arsenal-Gehäuse abgeben.
Richarlison beschert Tottenham immerhin das schönste Tor des Spiels
Den gab es in der 55. Minute – und was für einen. Nach einem Ballverlust von Martin Zubimendi bekam Richarlison 40 Meter vor dem Tor der Gastgeber die Kugel und probierte es direkt mit einem Lupfer über David Raya, der punktgenau im Winkel zum 1:3 im Netz landete. Ein absolutes Traumtor – aber auch eines mit einem sehr geringen Wert.
Arsenal spielte zwar nicht mehr so dominant wie zuvor, aber hatte wenige Probleme, die nun mutiger agierenden „Spurs“ bei ihren Angriffsbemühungen aufzuhalten. Das Arteta-Team war sogar das gefährlichere, Vicario verhinderte gegen Bukayo Saka, dass der Abstand wieder auf drei Tore anwächst (72.). Kurz danach konnte Piero Hincapie nach einem Fehler des Torhüters den Ball nicht im leeren Tor unterbringen (74.).
Eze hat noch einen im Fuß und Arsenal die Bayern im Kopf
An diesem Tag hatte Arsenal aber jemanden, dem es das Toreschießen anvertrauen konnte – und der übernahm diesen Job auch beim 4:1. Nach einem schnellen Angriff ließ Eze wieder einen Verteidiger ins Leere rennen und schlenzte den Ball erneut unhaltbar ins Eck, machte seinen Hattrick perfekt (76.). Zuvor hatte der 70-Millionen-Euro Neuzugang von Crystal Palace gerade mal zwei Pflichtspieltreffer erzielt.
Arsenals Declan Rice (l.) schießt auf das Tor der Tottenham Hotspurs
Seine Tottenham-Gala macht Eze auch zu einem der großen Hoffnungsträger gegen den FC Bayern, der für die „Gunners“ ein Angstgegner der jüngeren Vergangenheit ist. In den vergangenen fünf Duellen seit November 2015 holte Arsenal nur ein Remis, kassierte unter anderem zwei 1:5-Klatschen und schied in der vergangenen Saison ganz bitter im Viertelfinale der Champions League aus. Am Mittwoch wollen die Londoner zeigen, dass sie es jetzt auch mit den Bayern aufnehmen können.
