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Wladimir Putin will diese Stadt unbedingt. Doch die Ukraine wehrt sich in und bei Pokrowsk verbissen. Und sie vermeldet neuerliche Verluste für Russland.

Pokrowsk – Während die Verhandlungen um einen möglichen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg wieder in Bewegung gekommen sind, gehen die Gefechte in der Ukraine unvermindert weiter. Das gilt insbesondere für die Donbass-Front um Pokrowsk, wo die russische Armee zuletzt ukrainische Soldaten hingerichtet haben soll. Jetzt vermeldeten die Ukrainer, dass sie die drohende Einkesselung der Stadt durch die Russen mit gezielten Drohnen-Schlägen (vorerst) abgewendet haben.

Moskau-Autokrat: der russische Machthaber Wladimir Putin.Moskau-Autokrat: der russische Machthaber Wladimir Putin. © IMAGO / Poolfoto

Konkret: Die Ukrainska Prawda berichtete am Sonntag (23. November) von Drohnen-Attacken gegen russische Stellungen in und rund um Pokrowsk. Das Online-Portal berief sich dabei auf den Pressedienst der ukrainischen Spezialeinsatzkräfte (SOF). Die Informationen lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Am selben Tag haben laut dpa in Genf (Schweiz) unter Verweis auf ukrainische Angaben die Gespräche über den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des russischen Angriffskrieges begonnen.

Verluste für Wladimir Putin: Ukrainer greifen Russen bei Pokrowsk mit Drohnen an

Laut Ukrainska Prawda zerstörten die SOF-Einheiten in der Nacht auf Sonntag mit Mittelstrecken-Drohnen unter anderem in Pokrowsk selbst eine wichtige russische Stellung. Dabei habe es sich um eine erhöhte Position auf einem Industriegelände gehandelt, von wo aus russische Scharfschützen Teile der Stadt überblicken konnten. Dieser taktische Vorteil sei nun zunichtegemacht.

Die Ukrainer setzten dem Bericht zufolge Loitering Munition ein, also lauernde Munition zu Deutsch. Dabei handelt es sich um größere Kamikaze-Drohnen, die längere Zeit über einem Ziel kreisen und dieses dann im Sturzflug plötzlich attackieren. Teils funktioniert dies KI-gesteuert, wie bei der HX-2 aus deutscher Rüstungsproduktion, von der Kiew im Ukraine-Krieg in den vergangenen Monaten viele Exemplare erhalten hatte, um sich gegen den Überfall durch das Kreml-Regime von Wladimir Putin zu wehren.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit RusslandProteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014Fotostrecke ansehen

Im Februar hatte das Technologie-Unternehmen Helsing aus München die Lieferung von 6000 HX-2 an die ukrainischen Streitkräfte angekündigt. Welche Waffen letztlich bei Pokrowsk genau zum Einsatz kamen, ist nicht überliefert. Die Ukrainer griffen eigenen Angaben zufolge ferner im Dorf Schachowe im Bezirk Pokrowsk einen Sammelpunkt russischer Truppen an, nachdem sie diesen mithilfe von Drohnen identifiziert hatten.

Ukraine-Krieg: US-Präsident Donald Trump hatte 28-Punkte-Plan vorgelegt

Das Ziel seien russische Soldaten der 336. Separaten Garde-Marinebrigade gewesen. Dieser Militärverband habe eigentlich den Auftrag gehabt, Pokrowsk von Norden her einzukesseln, teilten die SOF mit. Auch diese Information lässt sich nicht unabhängig überprüfen. Ukrainische Spezialeinsatzkräfte attackierten demnach zudem einen provisorischen Stützpunkt und ein Munitionslager der 90. russischen Garde-Panzerdivision im Dorf Sonziwka, das im Donbass etwa auf halber Strecke zwischen Pokrowsk und der Großstadt Donezk liegt.

Putins Armee hat derzeit offenbar auch damit zu kämpfen, dass nordkoreanische Munitionslieferungen an Russland ausbleiben oder deutlich zurückgehen. US-Präsident Trump hatte indes zuletzt einen umstrittenen 28-Punkte-Plan für eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg vorgelegt. Unter anderem soll die Ukraine nach Vorstellungen des Weißen Hauses akzeptieren, dass ein erheblicher Teil ihres Staatsgebiets künftig zu Putins Russland gehört. (Quellen: Ukrainska Prawda, dpa) (pm)