Mehrere Einfamilienhäuser stehen nebeneinander an einer Straße.

AUDIO: Wohnzusatzkosten-Vergleich: Diesen Platz belegt Hannover (1 Min)

Stand: 22.11.2025 05:00 Uhr

Trinkwasser, Müllabfuhr und Grundsteuer: Nebenkosten fürs Wohnen in Hannover sind teilweise deutlich höher als in den anderen Landeshauptstädten. Das geht aus einem Vergleich des Steuerzahlerbundes für 2025 hervor.

Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover liegt in dem Vergleich auf dem drittteuersten Platz, wie aus dem jüngst veröffentlichten Bericht hervorgeht. Demnach zahlt ein Drei-Personen-Musterhaushalt, der in einem Einfamilienhaus lebt, rund 2.174 Euro jährlich an vom Steuerzahlerbund als „Wohnzusatzkosten“ bezeichneten Gebühren. Im diesjährigen Durchschnitt betragen die Kosten in Deutschland rund 1.965 Euro – Bremen liegt mit 2.053 Euro knapp darüber. Am wenigsten Geld für Nebenkosten ausgeben müssen dem Bericht zufolge Menschen in Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) mit rund 1.606 Euro in diesem Jahr. Am teuersten sind die Kosten hingegen in Stuttgart (Baden-Württemberg) mit 2.559 Euro.

Wohnzusatzkosten: So setzt sich der Betrag zusammen

Der Bund der Steuerzahler hat in seiner Berechnung die Nebenkosten Trinkwasser, Schmutz- und Niederschlagswasser, Abfallentsorgung, Grundsteuer und den Rundfunkbeitrag als Wohnzusatzkosten zusammengefasst. Andere Nebenkosten wie zum Beispiel Heiz- und Warmwasserkosten hat der Verband nicht einberechnet. Für seinen Bericht fokussierte er sich nach eigenen Angaben lediglich auf Nebenkosten, die „größtenteils in staatlicher Verantwortung“ stehen.

Neben einer Landstraße stehen mehrere Verkehrsschilder.

Der Bund der Steuerzahler hat sein Schwarzbuch für 2025 veröffentlicht. Darin listet der Verband Steuergeldverschwendungen auf.

Überdurchschnittlich teuer in Hannover

Ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt in Hannover zahlt dem Bericht zufolge 2025 rund 389 Euro dafür, dass die Mülltonnen geleert werden. Das sind 116 Euro mehr als im bundesweiten Durchschnitt für das günstigste Angebot – und damit die im Vergleich höchsten Abfallentsorgungsgebühren in einer Landeshauptstadt. Und: Die Stadt Hannover hat bereits angekündigt, dass die Kosten im kommenden Jahr steigen sollen. Auch Trinkwasser ist in Hannover laut Steuerzahlerbund überdurchschnittlich teuer: In diesem Jahr zahlt der Musterhaushalt demnach 488 Euro für einen Verbrauch von 132 Kubikmeter – und damit 57 Euro mehr als im Durchschnitt. An Grundsteuer fallen für ein Einfamilienhaus aus dem Jahr 1990 mit 120 Quadratmetern Wohnfläche und 500 Quadratmetern Grundstücksfläche in diesem Jahr rund 619 Euro an, wie aus dem Bericht hervorgeht. Das sind etwa 92 Euro mehr als im bundesweiten Durchschnitt.

Verhältnismäßig günstig in Hannover

Die Schmutzwassergebühr liegt dafür in Hannover knapp unter dem Durchschnitt – ein Drei-Personen-Haushalt muss hierfür bei einem Verbrauch von 132 Kubikmetern rund 338 Euro jährlich zahlen. Die Niederschlagswassergebühren sind in Hannover mit am günstigsten im Vergleich zu anderen Landeshauptstädten – sie liegen den Angaben zufolge in diesem Jahr bei 120 Euro für eine vollversiegelte Fläche von 150 Quadratmetern. Der durchschnittliche Jahresbetrag liegt dem Bericht zufolge 2025 bei knapp 163 Euro. Hinzu kommt der bundesweit einheitliche Rundfunkbeitrag von 220,32 Euro.

2016 bis heute: Deutlicher Anstieg in Hannover

Die sogenannten Wohnzusatzkosten sind nach Angaben des Steuerzahlerbundes in den vergangenen Jahren in Hannover zudem stärker gestiegen als in den anderen Landeshauptstädten. Der Betrag sei 2025 nun 413 Euro teuer als noch 2016, so der Steuerzahlerbund. Im bundesweiten Durchschnitt stiegen die Gebühren den Angaben zufolge lediglich um 238 Euro. Nicht einberechnet in diese Entwicklung der Wohnnebenkosten hat der Bund der Steuerzahler die Grundsteuer. Der Verband hat nach eigenen Angaben seine Methode verändern müssen, sodass ein Vergleich der Grundsteuerwerte mit früheren Werten verzerrt sei.

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