Sportchef Andreas Bornemann: „Wir haben aus dem Nichts das Gegentor bekommen. Es war eigentlich ein typisches Spiel, wo du auch mal zu Null spielen solltest und auch kannst. Außer ein paar hohen Bällen und Einwürfen hatte ich nicht so das Gefühl, dass unser Tor großartig in Gefahr ist. In der ersten Halbzeit war es offensiv zu dünn, aber das war auch bewusst so gewählt, damit wir uns etwas Sicherheit holen. Im zweiten Durchgang waren wir sehr engagiert und hatten ein paar gute Annäherungen. Mit ein bisschen Glück geht der Ball von Mathias an den Innenpfosten und ins Tor, dann haben wir das Momentum auf unserer Seite. In der Summe ist die Enttäuschung groß, weil diese Niederlage nicht nötig war.“
Cheftrainer Alexander Blessin: „Es gab zwei Chancen auf beiden Seiten und das zeigt, dass der Fußball hart ist. Bei Union ist es so, dass der Ball dahin fliegt, wo ein Spieler von ihnen steht. Das führt zum 0:1. Auf der anderen Seite geht der Ball an den Innenpfosten, wo vielleicht 20 Zentimeter fehlen, damit Connor Metcalfe den Abpraller reinmacht. Wir hatten vor dem Spiel vor Standards und Einwürfen gewarnt. Dann ist es schon ärgerlich, wenn wir in der Kette und mit den Sechsern zu sehr fallen und der Raum nicht gut besetzt ist. Dann sind es auch mal Zufallsbälle, die schädlich sind und uns bestrafen. Davor schon hatten wir zwei, drei Situationen, wo wir auf den Außen nicht genügend Druck ausgeübt haben. Das haben wir in der Halbzeit besprochen und es dann auch besser gemacht. In der ersten Halbzeit haben wir lediglich zu verhalten gespielt. Ich kann dem Team nichts vorwerfen, sie hat alles probiert. Leider ist es uns nicht gelungen, den verdienten Punkt zu holen.“
Jackson Irvine: „Wir waren zum Großteil gut im Spiel und haben sehr gut verteidigt. So hatten wir auch Unions Stärken im Umschaltspiel im Griff. Leider bekommen wir ein Gegentor nach einer Standardsituation, einer weiteren Stärke von Union. Es sind Kleinigkeiten, die Spiele entscheiden. Heute war es eine Standardsituation. Uns hat am Ende auch das Glück gefehlt, wenn ich an den Pfostenschuss denke. Wir hätten heute etwas verdient gehabt. Wir müssen weitermachen, jedes Wochenende hast du die Chance, ein Spiel zu gewinnen. Wir richten den Blick nach vorne und werden alles für positive Resultate geben. Für mich persönlich war es ein langer Weg, es war die längste Verletzungspause in meiner Karriere. Ich bin dankbar, dass ich heute wieder mit dem Team gestartet bin und meine Erfahrung einbringen konnte. Wir kommen nicht allein, sondern nur als Team aus der Situation.“
Eric Smith: „Union schießt ein Tor und wir nicht. In der zweiten Hälfte waren wir das bessere Team, aber das bringt nichts, wenn du den Ball nicht reinmachst. Das Gegentor ist wieder zu einfach gefallen. Aktuell werden wir hart bestraft, wenn wir nicht genug machen. In der ersten Hälfte haben wir ihnen den Ball auch überlassen. Wir wollten Bälle gewinnen und kontern. Wir haben es aber nicht hinbekommen, die Bälle in den für Konter richtigen Bereichen zu gewinnen. Auch deshalb haben wir uns nicht viele Chancen erspielt. Die zweite Halbzeit war gut, nach der Pause waren wir aggressiver. Pech hatten wir beim Pfostenschuss. Am Ende ist es einfach enttäuschend.“
Hauke Wahl: „Wir haben spielerisch keine guten Lösungen gefunden. Wir haben aber auch gegen Union gespielt. Wer da einen fußballerischen Leckerbissen erwartet hat, kennt die Bundesliga nicht. Es ging heute darum, die Zweikämpfe zu gewinnen. Das haben wir auch geschafft. Auch bei den zweiten Bällen waren wir griffig. In der zweiten Hälfte haben wir viel Druck ausgeübt, uns aber nicht so viele Chancen herausgespielt. Es war heute wichtig, dass wir erstmal aus einem tieferen Block kommen und defensiv stabil stehen. Die Basics haben gestimmt. Wenn der Fokus darauf liegt, ist aber auch klar, dass es fußballerisch nicht super läuft.“
James Sands: „Die erste Hälfte war okay, wir standen defensiv gut. Das Gegentor kurz vor der Pause war ärgerlich. Wir haben in der zweiten Halbzeit alles gegeben, es hat aber nicht gereicht. Vielleicht hat uns im letzten Drittel ein bisschen die Ruhe gefehlt. Wir hatten Chancen, hätten aber noch mehr kreieren können.“
Union-Coach Steffen Baumgart: „Wir freuen uns über drei wichtige Punkte, die wir mitnehmen dürfen. In der ersten Halbzeit haben wir sehr konzentriert agiert, trotz eines für uns ungewohnten Ballbesitzes haben wir wenig Fehler gemacht. Durch einen langen Einwurf gehen wir, zu dem Zeitpunkt nicht unverdient, in Führung. Es war klar, dass St. Pauli nach der Pause drücken und auf den Ausgleich gehen wird. Wir hatten bei dem Schuss an den Innenpfosten Glück und bei einer Ecke, die beinahe direkt reingeht. Da klärt Janik Haberer am zweiten Pfosten sehr gut. Wir haben es aber nicht mehr geschafft, richtig nach vorne zu kommen, wir haben aber alles sehr gut wegverteidigt. Wir nehmen die Punkte sehr gerne mit und freuen uns über den Auswärtssieg.“
(hb)
Foto: FC St. Pauli