Halle/Hövelhof. Man liebt sie – oder man meidet sie. Doch Blutwurst kann weit mehr als Grütze und Graubrot. Jörg Haskenhoff, Inhaber des Landgasthofs Pappelkrug in Halle-Künsebeck, zeigte jetzt gemeinsam mit seinen Köche-Kollegen Franz Spieker (Gasthaus Spieker, Hövelhof), Bernhard Kampmann (Schlichte-Hof, Bielefeld), Günther Overkamp (Overkamp, Dortmund) und Dirk Eggers (Hotel & Restaurant Eggers, Sprockhövel) sowie Metzgermeister Dirk Strunz aus Rietberg bei einer Aktion der Initiative Westfälisch Genießen, wie sich das Image einer oft unterschätzten Spezialität wandeln lässt.

Bei der Aktion im Gasthaus Spieker stellt sich der Haller Koch der Herausforderung und holte mit seinem Rezept die Blutwurst aus der Klischeefalle. Haskenhoff setzt dabei auf Textur und Frische: Sein „Blutwurstknusper“ kommt knusprig im Brickteig auf einen lauwarmen Belugalinsensalat mit fein geschnittener Endivie, Apfelwürfeln und einer Apfelessigvinaigrette mit Senf.

Das Rezept stellt er zum Nachkochen zur Verfügung. Unter dem augenzwinkernden Motto „Make Blutwurst sexy again“ möchte er so auch Blutwurst-Skeptiker auf den Geschmack bringen. Früher war Blutwurst übrigens als Restewurst verschrien, darunter hat ihr Ruf gelitten. Dabei zeigt sich gerade bei ihr, wie viel Wissen und Sorgfalt in guter regionaler Handwerkskunst steckt.

Haller Gastronomen engagieren sich seit langem bei „Westfälisch genießen“

Jörg Haskenhoff ist Inhaber des Landgasthofs Pappelkrug. - © Hendrik Lemke

Jörg Haskenhoff ist Inhaber des Landgasthofs Pappelkrug.
(© Hendrik Lemke)

Diana und Jörg Haskenhoff engagieren sich seit vielen Jahren in der Initiative Westfälisch Genießen, zu der Gastronomen und Köche in ganz Westfalen gehören. Ihm und seinen Kollegen geht es auch darum, zu zeigen, wie wandlungsfähig westfälische Küche sein kann. Blutwurst polarisiert – und bietet nach Ansicht der kulinarischen Initiative damit die perfekte Bühne für Diskussion, Genuss und neue Perspektiven. „Mit kreativen Ideen und handwerklichem Können möchten wir alte Rezepte neu erzählen und zeigen, wie gut Heimat schmeckt“, sagt Friedrich Wilhelm Krüger, Geschäftsführer vin Westfälisch Genießen. „So bleibt unsere Region kulinarisch lebendig.“

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Westfälisch Genießen steht seit mehr als 30 Jahren für eine nachhaltige, kreative und regionale Küche. Die Initiative setzt auf regionale, jahreszeitliche Zutaten, und in den beteiligten Restaurants werden diese mit neuen Ideen kombiniert, um die heimische Esskultur lebendig zu halten und in die Zukunft zu führen.

Der Verein ist Herausgeber eines Gastronomie-Führers und einer Gästezeitung. Unter dem Dach Westfälisch Genießen präsentieren die beteiligten Köche und Gastronomen die heimische Küche bei gesellschaftlichen Anlässen und Veranstaltungen der Region. Als Förderer unterstützen der Carolinen-Brunnen in Bielefeld, die Großbäckerei Mestemacher, Gütersloh, die Firma L. Stroetmann Großverbraucher in Werne sowie der Frischgeflügelspezialist Borgmeier in Delbrück und die Brauerei Veltins in Meschede.

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