
Rot-Weiss Essen hat das Topspiel der 3. Liga gegen Energie Cottbus vor der Brust. An der Hafenstraße wird am Sonntag aber auch auf das Fanverhalten geblickt. Von der Partie wird es am späteren Sonntagabend eine Video-Zusammenfassung auf www.sportschau.de und www.wdr.de geben.
Viel mehr Spitzenspiel geht nicht: Am Sonntagabend (19.30 Uhr) empfängt Rot-Weiss Essen zum Abschluss des 15. Drittliga-Spieltags Energie Cottbus an der Hafenstraße. Der aktuelle Tabellenvierte empfängt den Zweiten – beide sind aktuell punktgleich, Energie hat lediglich das bessere Torverhältnis.
„Ich erwarte ein absolut enges Spiel“, sagt RWE-Mittelfeldspieler Torben Müsel vor dem Duell mit den Lausitzern im Gespräch mit wdr.de. Er ist sicher: „Cottbus hat ein paar erstklassige Einzelspieler in seinen Reihen. Kleinigkeiten werden am Sonntag entscheiden. Beide Teams werden sich ganz genau analysiert haben.“
„Habe Gas gegeben“
Für Müsel selbst ist die Partie ein nächster Höhepunkt, hat er sich nach mäßigem Saisonstart, bei dem er oft auf der Ersatzbank Platz nehmen musste, mittlerweile doch so etwas wie einen Stammplatz in der Startelf von Trainer Uwe Koschinat erkämpft. „Ich habe im Training Gas gegeben und dem Trainer gezeigt, dass er auf mich setzen kann. Zuletzt habe ich gespielt und das auch gut gemacht, denke ich.“
Tatsächlich hat RWE gerade im zentralen Mittelfeld, wo Müsel sich am wohlsten fühlt, ein Überangebot an mehr oder weniger gleichstarken Spielern. Routinier Klaus Gjasula, der in der vergangenen Rückrunde so etwas wie RWEs Lebensversicherung darstellte, erhebt ebenso Ansprüche auf die Startelf wie Tom Moustier und Müsel.
Überangebot an Top-Spielern im zentralen Mittelfeld
Und dann sind da noch der junge Gianluca Swajkowski und der vor der Saison von Preußen Münster gekommene Luca Bazzoli, die auf der Sechs spielen wollen. Und selbst Spielgestalter Ahmet Arslan ist als Sechser vorstellbar. Hier hat RWE ein Überangebot an Top-Spielern.
Müsel und Koschinat – „Gas gegeben“
Gesunder Konkurrenzkampf, der laut Müsel aber fair und offen ausgetragen wird: „Die Stimmung bei uns ist echt gut, wir arbeiten aber auch sehr hart. Wir werden uns am Freitag und Samstag noch einmal mannschaftstaktisch sehr genau vorbereiten. Dinge wie die Restverteidigung, die zuletzt in Ingolstadt nicht top war, werden wir uns noch einmal genauer anschauen und verbessern.“
Nach Aussetzern gut zurückgekommen
RWE hat sicherlich auch schon Tiefen im Laufe der Saison erlebt – völlig normal für Teams in der 3. Liga, wie Müsel findet: „Man muss trotz unserer guten Tabellenposition sicherlich sagen, dass wir auch schon ein paar Aussetzer hatten. Spiele wie gegen Aachen oder in Mannheim, die eher durchwachsen waren und nach denen die Stimmung nicht so prickelnd war. Aber wir haben jedes Mal eine Reaktion gezeigt und sind nach Rückschlägen jeweils stark zurückgekommen. Das ist auch eine echte Qualität unserer Mannschaft.“
Alles fiebert dem Sonntagabend entgegen, wenngleich ein Thema beträchtlich auf die Stimmung drückt: Im Heimspiel gegen Schweinfurt wurden unter den Essener Hardcore-Fans Flyer mit sexistischem Inhalt verbreitet. „Keine Weiber in die 1. Reihe“ stand dort unter anderem zu lesen – weibliche Fans sollten an der Hafenstraße doch bitte unsichtbar sein, so die Interpretation. Was im Fan-Umfeld für große Aufregung und Verärgerung sorgte – für Sonntag sind Gegendemonstrationen angekündigt.
Sexistischer Flyer sorgt für Aufregung
Der Verein hat sich in einem öffentlichen Statement mittlerweile deutlich positioniert: „Rot-Weiss Essen distanziert sich ausdrücklich und unmissverständlich von allen auf dem Flyer genannten Inhalten, die im Widerspruch zu den Werten unseres Vereins stehen. Rassistische, sexistische oder sonstige diskriminierende Haltungen haben bei Rot-Weiss Essen keinen Platz – weder auf den Rängen noch irgendwo anders im Umfeld unseres Vereins“, schreibt RWE.
Torben Müsel hält sich raus aus der Diskussion: „Wir konzentrieren uns vor allem aufs Sportliche und da steht derzeit Energie Cottbus im Fokus.“