St. Paulis Jackson Irvine

AUDIO: St. Paulis Trainer Blessin: „Ärgerlich, Ärgerlich“ (5 Min)

Stand: 23.11.2025 20:21 Uhr

Auch die Startelf-Rückkehr von Kapitän Jackson Irvine hat nicht geholfen: Der FC St. Pauli hat gegen Union Berlin auch das achte Bundesliga-Spiel hintereinander verloren. Am Sonntagabend mussten die Hamburger eine 0:1 (0:1)-Niederlage quittieren.

von Florian Neuhauss

Als vor dem Spiel am Millerntor die Aufstellung der Gastgeber verkündet wurde, wurde Jackson Irvine besonders laut gefeiert. Mit der Rückkehr des Kapitäns in die Startelf verbanden die Anhänger der Kiezkicker große Hoffnungen. Beim 1:2 in Freiburg vor der Länderspielpause hatte der Australier als Joker endlich wieder seine herausragenden Qualitäten zeigen können.

In den 63 Minuten, die Irvine gegen Union auf dem Platz stand, blieb der 32-Jährige aber weitgehend blass. Besonders die erhofften offensiven Impulse vermochte der Nationalspieler nicht zu geben. Und so reichte den Gästen aus der Hauptstadt eine starke Phase kurz vor der Pause, um die drei Punkte durch einen Treffer von Rani Khedira (44.) mit nach Hause zu nehmen.

„Ärgerlich“, befand St. Paulis Trainer Alexander Blessin. Zumal das Gegentor „vermeidbar“ gewesen sei. Aber so sei es, „wenn man unten drin steht und nicht das beste Selbstbewusstsein hat“. Sorgen um seinen Job muss sich Blessin trotzdem nicht machen. Präsident Oke Göttlich sprach dem Coach nach der Partie einmal mehr das Vertrauen aus.

Partie kommt nur schleppend in Fahrt

Auf dem Rasen hatte sich lange Zeit wenig getan. St. Pauli versuchte sich am zuletzt schwachen Offensivspiel, ohne die Abwehr zu entblößen. Die Verteidigung der „Eisernen“ stand aber sicher. Gleichzeitig taten sich die Berliner einmal mehr schwer, selbst Chancen herauszuspielen. Heraus kam alles andere als gute Abendunterhaltung und schon gar nichts, was die knapp 30.000 Zuschauerinnen und Zuschauer bei Temperaturen um den Gefrierpunkt erwärmt hätte.

Auch am Millerntor gibt es Fanproteste

Auch am Millerntor hatte es zu Beginn der Partie in der anhaltenden Sicherheitsdebatte in den Stadion Fanproteste gegeben. Der Hamburger Club hatte sich schon vor dem Anpfiff und mit Blick auf die am 3. Dezember in Bremen beginnende Innenministerkonferenz auf die Seite der Anhänger gestellt – besonders in Sachen der möglichen Verschärfung der Stadionverbotsrichtlinien. Diese würden „nicht zu einer Verbesserung beitragen“, erklärte Vizepräsidentin Luise Gottberg.

Gleichzeitig beendeten auch die Fans in Hamburg ihren Stimmungsboykott mit dem massiven Abbrennen von Pyrotechnik – was bekanntlich den Kritikern und der Politik ein Dorn im Auge ist. Auf den FC St. Pauli kommt dafür wieder eine saftige Geldstrafe zu.

Union baut Druck auf und geht in Führung

Das Spiel wurde erst kurz vor der Pause besser – und die Berliner bauten Druck auf. Mathias Pereira Lage hatte St. Paulis einzige ernsthafte Chance klar vergeben (30.). Doch dann kamen Andrej Ilic (39.), Tom Rothe (41.) und Rani Khedira zu guten Chancen für die Gäste. Und Letzterer traf dann auch im Nachsetzen wuchtig zur Halbzeit-Führung der Berliner (44.).

St. Pauli müht sich vergeblich um den Ausgleich

St. Pauli musste in der zweiten Hälfte kommen – und die Kiezkicker kamen. Doch gleich mehrfach fehlte beim letzten Pass oder Abschluss die Genauigkeit. Joel Chima Fujita zwang Unons Keeper Frederik Rönnow zumindest mal zu einer Parade (60.). Aber der Schuss aus 16 Metern war ebenso wenig zwingend wie der Kopfball von Hauke Wahl (63.).

Schwung brachte dann der eingewechselte Danel Sinani ins Spiel. Erst mit seinem Pass auf Pereira Lage, der am Pfosten scheiterte (74.) und dann mit seinem Schuss, den Rönnow parierte (75.). Fünf Minuten vor dem Ende köpfte Janik Haberer eine direkte Ecke des Luxemburgers noch von der Torlinie (85.). Und so kassierte St. Pauli am Ende trotz der Leistungssteigerung die achte Niederlage hintereinander – und die bedeutet einen Negativrekord für den Club.

11. Spieltag, 23.11.2025 17:30 Uhr

Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Pyrka (73. Metcalfe), Sands, Oppie – Irvine (64. Ceesay), Fujita – Pereira Lage (87. Kaars), Hountondji (64. Sinani)

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Rönnow – Doekhi, Querfeld, Leite – Trimmel, Khedira, Kemlein (73. Haberer), Rothe (73. Köhn) – Burke (73. Jeong), Ansah (82. Skarke) – Ilic (65. Kral)

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Weitere Daten zum Spiel