Die Bezirksvertretung 8 bildet das Schlusslicht – zumindest, was die konstituierende Sitzung betrifft: Am Donnerstag, 27. November, bildet sich das Stadtteilparlament als letzte der zehn Bezirksvertretungen in Düsseldorf nach der Kommunalwahl neu. Und dafür war zwangsläufig auch eine neue Konstellation an der Spitze notwendig. Denn CDU (sechs Sitze) und Grüne (drei Sitze), die in der vergangenen Legislaturperiode eine Kooperation bildeten, verloren jeweils einen Sitz und kamen so zusammen nicht mehr auf die erforderliche Mehrheit von zehn Sitzen. Für die CDU als stärkste Fraktion wäre auch eine Zusammenarbeit mit der SPD (vier Sitze) möglich gewesen, doch schlussendlich holte Schwarz-Grün stattdessen noch die FDP (ein Sitz) als Mehrheitsbringer mit ins Boot.
„Wir haben auch durchaus konstruktive Gespräche mit der SPD geführt, letztlich hat sich aber das Dreier-Bündnis durchgesetzt. Das hat in der vorletzten Legislaturperiode schon einmal gut funktioniert, wir kennen uns und vertrauen einander“, sagt CDU-Fraktionschef Christian Rütz. Die CDU wird abermals Dagmar von Dahlen als Bezirksbürgermeisterin ins Rennen schicken, ihre Wahl gilt als ebenso sicher wie die der Grünen Susanne Ott als Stellvertreterin. Und das gilt ebenfalls für Tobias Gobiet von der SPD für einen weiteren Stellvertreterposten. Denn während Rütz am Montag noch nicht ganz sicher war, ob die Sozialdemokraten am 27. November nicht doch eine eigene Liste einreichen würden, bestätigt SPD-Fraktionschefin Claudia Albes: „Wir tragen die große Liste mit. Es ist wichtig, dass wir im Stadtbezirk 8 eine gemeinsame Politik für die Menschen machen.“
Das sieht auch Rütz so, „zumal die politischen Ränder stärker geworden sind“. Das kann man wohl sagen, denn im Stadtbezirk 8 hat die AfD satte drei Sitze (15,3 Prozent) geholt, die Linke bleibt bei einem Sitz, neu ist das BSW mit ebenfalls einem Sitz. Birgit Sieger, Fraktionschefin der Grünen, sagt: „Wir müssen uns abgrenzen vom rechten Flügel, daher ist es wichtig, dass alle drei Parteien, die für die kommende Wahlperiode bis 2030 in dieser Konstellation eine Zusammenarbeit vereinbart haben, jeweils gut vertreten sind.“ Themen, die es zu beackern gilt, gebe es genug, „von der Weiterentwicklung des ÖPNV in Eller bis hin zum Ausbau der Radwege“, so Sieger. Karsten Döge (FDP) freut sich jedenfalls schon auf die kommenden fünf Jahre „mit einer Mehrheit der demokratischen Mitte“. Seine Partei will neben dem Handwerk auch dem wachsenden Parkdruck im Stadtbezirk mehr Aufmerksamkeit schenken, „Quartiersgaragen sind da sicher ein Thema“.
Die designierte Bezirksbürgermeisterin Dagmar von Dahlen findet all das in dem von allen drei Parteien am Montag unterzeichneten Kooperationspapier bestens ausformuliert. „Ich will aber vor allem auch den Fokus auf die vermeintlich kleinen Dinge legen. Wie dankbar die Menschen zum Beispiel auf die drei neuen Bücherschränke im Stadtbezirk reagiert haben, das war da schon bezeichnend“, hebt von Dahlen hervor. Nicht zuletzt müsse die Stadtsauberkeit weiterhin im Fokus stehen. Und: „Wir brauchen generationsübergreifend mehr öfftentliche Aufenthaltsflächen.“
Daran anknüpfend fügt die Grüne Susanne Ott hinzu: „Wir brauchen auch mehr Räume für Vereine, Bürger- und Schützenhaus sind zu wenig. So etwas lässt sich über Kooperationsverträge, etwa mit Kichen, regeln.“ Und Parteikollege Max-Enzo Hoock ergänzt: „Der Hitzeschutz wird zunehmend wichtiger, die Sommer werden immer heißer. Daher müssen wir gerade bei öffentlichen Freizeitplätzen schauen, dass eine bessere Verschattung gewährleistet ist – insbesondere, wenn Kinder betroffen sind.“
In dem achtseitigen Thesenpapier der drei Kooperationspartner finden sich darüber hinaus viele Themen wieder, die die Bezirksvertretung 8 schon seit mehreren Jahren beschäftigen – vom Wochenmarkt in Eller über die Renaturierung der Düssel bis hin zum ÖPNV-Programm „Barriefreies Eller“ oder der 100-Meter-Brücke am Kikweg als barrierefreie Verbindung zwischen Eller und Unterbach/Vennhausen.