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Die Staatsanwaltschaft untersucht Misshandlungsvorwürfe in einer hessischen Klinik. Ein anonymes Schreiben beschreibt chaotische Zustände. Die Ermittlungen stehen noch am Anfang.
Wiesbaden – Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Misshandlungen in der psychiatrischen Abteilung der Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden eröffnet. Wie die Behörde auf Nachfrage der dpa bestätigte, besteht der Vorwurf der Misshandlung von Schutzbefohlenen in der entsprechenden Klinikstation.
Die Vorwürfe richten sich gegen Angestellte der psychiatrischen Einrichtung. Konkrete Details zu den Anschuldigungen gab die Staatsanwaltschaft nicht bekannt. Bereits durchgeführte Durchsuchungsmaßnahmen in den Klinikräumen führten zur Beschlagnahme von Unterlagen und elektronischen Speichermedien.
Anonymes Schreiben machte Missstände in Klinik öffentlich
Im Verdacht stehen Mitarbeitende einer Station eines Wiesbadener Krankenhauses. (Symbolbild) © Julian Stratenschulte/dpa
Bereits Anfang September hatte ein anonymes Schreiben eines Mitarbeiters oder einer Mitarbeiterin Missstände thematisiert. Die Folge von Überbelegungen: „Chaos, ständige Unruhe und massive Sicherheitsprobleme.“ Das Pflegepersonal sei dauerhaft überfordert, eine angemessene Behandlung kaum möglich. Auch von Übergriffen zwischen Patientinnen und Patienten, Angriffen auf Mitarbeitende sowie von Fällen sexueller Belästigung war in dem Schriftstück die Rede.
Helios Kliniken unterstützen „in vollem Umfang“ Ermittlungen in Hessen
Jetzt rücken die Angestellten in den Fokus der Ermittler. Die nun sichergestellten Materialien werden derzeit von den Ermittlern analysiert, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Untersuchung befindet sich noch in einem frühen Stadium.
Die Helios Kliniken GmbH aus Berlin äußerte sich zu den Vorwürfen: „Wir bestätigen eine staatsanwaltschaftliche Ermittlung in der Psychiatrie der HSK. Wir unterstützen dabei in vollem Umfang.“ Weitere Stellungnahmen zu dem laufenden Ermittlungsverfahren würden nicht abgegeben.