
AUDIO: Atommüll: Bund kündigt Gesetze für schnellere Endlagersuche an (1 Min)
Stand: 24.11.2025 19:09 Uhr
Damit sich die Suche nach einem Endlager nicht noch Jahrzehnte in die Länge zieht, sollen Gesetze zeitnah geändert werden. Das hat Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) in Hannover angekündigt.
Bei einer Veranstaltung des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), die am Wochenende in Hannover stattgefunden hat, hat der Bundesumweltminister angekündigt, das Standortauswahlverfahren zu beschleunigen. Da er zeitlich in Brasilien bei der Weltklimakonferenz war, hatte er sich per Video zu der Veranstaltung zuschalten lassen.
Bundesminister will straffere Verfahren
Bundesumweltminister Schneider hält eine schnellere Endlagersuche für möglich, ohne dass es Abstriche bei der Sicherheit oder bei der Beteiligung der Öffentlichkeit geben müsse. Er habe bereits intensive Gespräche geführt und wolle zeitnah eine Novelle des Standortauswahlgesetzes vorstellen, sagte er per Video. Darüber hinaus will er auch das Atomgesetz, das Bundesberggesetz, das Bundesnaturschutzgesetz und die Verwaltungsgerichtsordnung ändern, um das Verfahren insgesamt zu straffen.
Flexiblere Erkundungen
Hauptpunkt ist, dass die Erkundungsphasen II und III stärker miteinander verzahnt werden sollen. In diesen Phasen sollten mögliche Standortregionen erst übertägig und dann untertägig erkundet werden. Das könnte flexibler organisiert werden. Auch müssten nicht zwingend Erkundungsbergwerke aufgefahren werden, heißt es aus dem Bundesumweltministerium. Auch die Umweltminister der Länder und die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hatten bereits entsprechende Vorschläge gemacht.
Gesetzesänderung bis 2027
Zurzeit befindet sich die Endlagersuche in der Phase I, in der mögliche Standortregionen ermittelt werden. Diese Phase soll Ende 2027 abgeschlossen sein. Mögliche Standorte sollten dann feststehen. Um darauffolgende weitere Erkundungen zu beschleunigen, müssten die entsprechenden Gesetze bis dahin geändert worden sein.

Wohin mit dem strahlenden Abfall? In Hannover beraten zurzeit Fachleute und Umweltschützer über die Endlager-Frage.

25 Prozent der Fläche Deutschlands sind noch in der Auswahl. Die Bürger können sich jetzt über mögliche Endlager informieren.

Viele Gegenden im Norden müssen noch geprüft werden. In Niedersachsen gelten mehrere Regionen im Süden als geeignet.

Eindringendes Wasser hatte zuletzt den Atommüll gefährdet. Nun scheint die Gefahr laut Betreiber zumindest vorläufig gebannt.

1 Min
Durch ein tennisballgroßes Loch ist ein Blick in die Einlagerungskammer 12 gelungen. Dort liegen seit 1973 tausende Fässer.

Die Messungen sollen den Forschenden helfen, ein geeignetes Atommüllendlager in Deutschland zu finden.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 24.11.2025 | 19:00 Uhr