Mini-Wohnung in Paris: So wurde aus einem ehemaligen Dienstmädchenzimmer ein funktionaler Wohnraum mit Bistro-Flair.
Gerade einmal 17 Quadratmeter misst dieses Apartment in Montmartre, das nicht nur äußerst wenig Wohnfläche, sondern auch jede Menge Herausforderungen mit sich brachte. Hélène Lacombe – die unter anderem auf die Gestaltung kleiner Räume spezialisiert ist – ließ sich davon allerdings nicht abschrecken. Die Architektin machte es sich zum Ziel, das kleine Studio, das sie in sehr schlechtem Zustand vorfand, in einen einladenden und vollständig ausgestatteten Wohnraum zu verwandeln – keine leichte Aufgabe, denn es handelte sich um „die Art von Wohnung, in der man bei der Ankunft vier Linoleum-Schichten übereinander vorfindet“. Das Mini-Apartment liegt im obersten Stockwerk eines Quaderstein-Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert und bedurfte dringend einer Renovierung. Geplant war, das Apartment an eine:n Studierende:n zu vermieten. Daher sollten trotz der geringen Fläche die Funktionen des Raumes optimiert und der Look wohnlich gestaltet werden – insbesondere um die vielen Sonnenstrahlen, die im Laufe des Tages einfallen, genießen zu können.

Der Eingangsbereich, der vollständig in dunkles Mahagoni gehüllt ist, geht in die kleine Küche über, deren Fronten mit demselben Holz-Laminat gestaltet wurden. Die Griffe sind von Matilda Goad.
Alexandre TabasteMahagoni als roter Faden
Für Hélène Lacombe war Mahagoni-Laminat das zentrale Material des Projekts: „eine dunkle Sorte, die dem Zahn der Zeit und den wechselnden Mieter:innen gut standhält“, erklärt sie. Bereits der kleine Eingangsbereich ist in Mahagoni-Optik verkleidet, dahinter verstecken sich Stauraum sowie der Zugang zum Bad. Das ehemalige Dienstmädchenzimmer hatte im Gegensatz zu vielen anderen den großen Vorteil, über ein eigenes Badezimmer zu verfügen, das die Architektin mithilfe von Beton Ciré und weißen Fliesen so praktisch wie in einer größeren Wohnung gestalten wollte. Die Renovierung war insgesamt auf ein kleines Budget ausgerichtet, ohne dabei Abstriche in Bezug auf die Ästhetik zu machen. „Wir hatten so wenig Platz, dass wir ein ganz kleines Waschtisch-Möbel finden mussten“, erklärt Lacombe. „Ich habe es im Handel gekauft, es jedoch mit schönen Armaturen, Griffen von Matilda Goad und einem Spiegel von Zara Home personalisiert.“

Das kompakte, hell gestaltete Badezimmer befindet sich links vom Eingang. Der Spiegel ist von Zara Home, die Griffe sind von Matilda Goad.
Alexandre Tabaste
Neben dem dunklen Mahagoni setzte die Architektin auch auf Ecru, um das einfallende Tageslicht einzufangen. Die Wandleuchten sind von Sézane.
Alexandre TabasteFlexible Einrichtung für das Mini-Studio
Der kleine Eingangsbereich setzt sich nahtlos in der Küche fort, die im selben Stil gehalten und ebenfalls mit Mahagoni-Oberflächen versehen wurde. Für die Arbeitsplatte wählte die Architektin eine besonders widerstandsfähige grau-weiße Keramik im Marmorlook. Um möglichst viel Platz zu sparen, geht die kleine Küche direkt in einen raumhohen weißen Kleiderschrank über, der wiederum an die Sitzbank des Essbereichs und die offenen Regale darüber angrenzt. Auf diese Weise nutzte Lacombe jeden Winkel der 17-Quadratmeter-Wohnung mit Bedacht aus, um ihr alle Funktionen zu geben, die auch in einer größeren Wohnung zu finden sind. „Die Idee war, dank maßgefertigter Schreinerarbeiten alles Notwendige schnell parat zu haben; es sollte vermieden werden, dass in einem winzigen Raum wie diesem, der das gar nicht zulässt, zu viele Möbel hin und her gerückt werden.“ Unter der reduzierten Möbelauswahl vereint beispielsweise der Hocker von Benjamin Bureau x Monoprix mehrere Funktionen in einem: Er dient als Sitzgelegenheit, Couchtisch und Beistelltisch. Ebenso praktisch der Servierwagen auf Rollen von Muller Van Severen, der sich je nach Bedarf verschieben und umfunktionieren lässt. Das Sofa kann – wie es für diese Art von Studio typisch ist – in Handumdrehen in ein Bett verwandelt werden.