Trotz Besucherrekord
Bremer Botanika vor dem Kollaps: Millionenspritze nötig
25.11.2025 – 01:38 UhrLesedauer: 1 Min.
Botanika in Bremen (Archivbild): Am Donnerstag wird entschieden, wie es weitergeht. (Quelle: imago stock&people)
Paradoxe Lage in Bremen: Die Botanika zieht so viele Besucher an wie nie zuvor – und steht dennoch vor der Insolvenz. Nun muss die Politik entscheiden.
Besucherrekorde und rote Zahlen: Die Botanika im Bremer Rhododendronpark kämpft ums Überleben. Ohne eine millionenschwere Finanzspritze droht dem beliebten Naturerlebniszentrum im kommenden Jahr die Insolvenz.
Wie aus einer vertraulichen Vorlage für die nächste Sitzung der Umweltdeputation hervorgeht, benötigt die Einrichtung für das Jahr 2026 rund 800.000 Euro, für 2027 noch einmal eine Million Euro.
Als Gründe für die finanzielle Schieflage nennt das Papier gestiegene Personalkosten sowie höhere Ausgaben für Wartung und Instandhaltung der Pflanzensammlung. Das bisher eingeplante Geld der Stadtgemeinde Bremen als Gesellschafterin der Botanika könne die Kostensteigerungen nicht abfangen.
Dabei entwickeln sich die Besucherzahlen positiv: Waren es im Vor-Corona-Jahr 2019 noch 98.000 Besucher, verzeichnete die Ausstellung zuletzt einen anhaltenden Aufwärtstrend. Im Jahr 2023 kamen 128.000 Besucher, 2024 bereits 135.000. Bis September dieses Jahres wurden demnach schon 108.000 Besucher gezählt.
Schon länger weist die Bilanz der Botanika rote Zahlen auf. Laut Angaben des Wirtschaftsportals Northdata lag der Jahresfehlbetrag der Botanika GmbH im Jahr 2023 bei rund 1,2 Millionen Euro. Auch die Jahre zuvor wiesen meist sechsstellige Verluste aus.
Ralph Saxe (Grüne), Mitglied der Umweltdeputation, sagte: „Die Botanika ist eine wertvolle Einrichtung der außerschulischen Bildung. Sie ist für Touristen interessant und ein Identifikationsort. Sie sollte erhalten werden.“
Über die Zukunft der Botanika, ob sie weiterfinanziert oder möglicherweise geschlossen wird, soll am kommenden Donnerstag in der Umweltdeputation beraten werden.
