Pünktlich zum Christkindlesmarkt
Henkersteg in Nürnberg nach Sanierung wieder offen
25.11.2025 – 07:57 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Henkersteg (Archivbild): Nach rund drei Monaten Sanierungsarbeiten ist das Wahrzeichen der Stadt Nürnberg nun wieder begehbar. (Quelle: IMAGO/Ardan Fuessmann)
Die Sanierung des Henkerstegs ist abgeschlossen. Kurz vor dem Start des Christkindlesmarkts gibt die Stadt Nürnberg die historische Brücke wieder frei.
Der Henkersteg in der Nürnberger Altstadt ist wieder begehbar. Nach rund drei Monaten Sanierungsarbeiten hat der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) die historische Holzbrücke am Montagnachmittag (24. November) freigegeben. Damit steht eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt pünktlich zum Start des Christkindlesmarkts wieder vollständig zur Verfügung, wie die Stadt Nürnberg mitteilte.
Die überdachte Brücke wurde instand gesetzt und an aktuelle Sicherheitsstandards angepasst. Die Gestaltung blieb originalgetreu erhalten. Das frische, helle Holz der neuen Brüstung steche derzeit noch ins Auge, heißt es. Mit der Zeit werde es nachdunkeln und eine graue Patina entwickeln – dann erscheine der Steg wieder in der vertrauten historischen Optik.
Die Sanierung hatte sich zuvor um etwa vier Wochen verzögert. Grund war eine notwendige Änderung im Bauablauf: Zwei Arbeitsschritte mussten entgegen der Planung nacheinander erledigt werden. Für den Anschluss einer neuen Druckentwässerungsleitung am südlichen Brückenwiderlager war zudem eine Baugrube nötig. Diese konnte erst entstehen, nachdem das Baugerüst vollständig abgebaut war, heißt es weiter in der Mitteilung.
Nürnbergs dritter Bürgermeister und Sör-Werkleiter Christian Vogel (SPD) zeigte sich trotzdem zufrieden: „Jede Baustelle, die wir vor Beginn der Adventszeit in der Altstadt abschließen können, trägt zu einer angenehmen Vorweihnachtszeit bei.“ Die Handwerker hätten „schnell und ausgezeichnet“ gearbeitet. Von der Freigabe profitierten sowohl Besucher als auch Händler in der Altstadt.
Vogel betonte, Verzögerungen bei solchen Projekten seien normal: „Man muss den Bauablauf an die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort anpassen.“ Wichtig sei ein sicheres und hochwertiges Ergebnis – das sei hier gelungen.
Der Henkersteg stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahr 1954 und verbindet den Unschlittplatz mit dem Trödelmarkt. Bereits 2022 hatte die Stadt erste Verstärkungsmaßnahmen durchgeführt, um die Nutzung bis zur großen Sanierung zu gewährleisten.
Im Zuge der aktuellen Instandsetzung wurden unter anderem schadhafte Bauteile am Pfeilerbereich und Haupttragwerk ausgetauscht, Stahlbauteile instand gesetzt und Eisabweiser erneuert. Die Stadt erhöhte zudem die Brüstungshöhe von etwa 85 auf 100 Zentimeter, wie es die Vorschriften für Fußgängerbrücken vorsehen. Die neue Brüstungsverkleidung aus unbehandeltem Lärchenholz orientiert sich eng am historischen Erscheinungsbild.
Zur Entlastung des Überbaus waren zwei Bauphasen nötig. Für den Ersatz der Pfeiler musste der Pegnitzpegel vorübergehend abgesenkt werden. Mit den Maßnahmen sei der langfristige Erhalt des Henkerstegs gesichert, so die Stadt – vertraute Optik, moderne Struktur.
