Hilfswerk richtet sich an Außenpolitik

Missio Aachen fordert mehr Schutz für Frauen in Kriegsgebieten

25.11.2025 – 12:36 UhrLesedauer: 1 Min.

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Eine sudanesische Frau und ein Kind in inniger Umarmung (Symbolbild): Missio Aachen fordert verstärkten Schutz für Frauen in Kriegsgebieten. (Quelle: IMAGO/Ahmed Mosaad)

Missio Aachen appelliert an die deutsche Außenpolitik für mehr Schutz von Frauen in Kriegsgebieten. Die Lage im Südsudan ist besonders kritisch.

Das katholische Hilfswerk Missio Aachen hat zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen die deutsche Außenpolitik aufgefordert, den Schutz von Frauen in Kriegs- und Krisengebieten zu verstärken. Missio betont, dass Frauen in diesen Regionen besonders unter Konflikten und Gewalt leiden.

Laut den Vereinten Nationen hat sich die Zahl der getöteten oder vergewaltigten Frauen in Kriegen von 2022 auf 2023 verdoppelt. Etwa 60 bis 70 Prozent der Geflüchteten sind Frauen. Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von Missio Aachen, erklärte, dass diese Fakten in den Gesprächen mit Konfliktparteien höchste Priorität haben sollten. Besonders im Südsudan sei die Lage kritisch. Dort führten finanzielle Engpässe zur Schließung von drei Vierteln der UN-Schutzräume für Frauen und Mädchen.

Bingener hob hervor, dass im Südsudan seit der Unabhängigkeit 2011 Armut und Gewalt vorherrschen. Allein 2024 seien über 1.500 Zivilisten getötet worden, viele davon Mädchen und Frauen. Zwei Millionen Menschen sind Binnenvertriebene. Ohne Unterstützung könnten Traumata schwerwiegende Folgen haben. Trotz des Rückzugs vieler staatlicher Organisationen bleibe die Kirche im Südsudan aktiv.

Mit Unterstützung von Missio Aachen werden in der Diözese Rumbek 1.600 Mädchen unterrichtet, die von Krieg und Flucht betroffen sind. Ordensschwestern bauen im Nordwesten des Landes mit Hilfe von Missio Aachen einen neuen Konvent, der zugleich ein Zentrum für Frauen und Mädchen in Not beherbergen werde.