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Als das Telefon klingelte, ahnte ein ZDF-Moderator nicht, was Michael Schumachers Manager ihm gleich mitteilen würde – und konnte kaum glauben, was er hörte.

Mainz – Es war ein Moment, der sich tief ins Gedächtnis eingebrannt hat: Während Johannes B. Kerner (60) im Winter 2004 bei den Proben für eine Sondersendung zugunsten von „Ein Herz für Kinder“ war, klingelte plötzlich sein Telefon. Am anderen Ende der Leitung war Willi Weber (83), damals Manager von Michael Schumacher (56). Was der ZDF-Moderator dann zu hören bekam, verschlug ihm den Atem.

Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher und ZDF-Moderator Johannes B. Kerner.Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher und ZDF-Moderator Johannes B. Kerner. © IMAGO/Zink/IMAGO/Hartenfelser

Gegenüber dem ZDF erinnert sich Johannes B. Kerner an das denkwürdige Telefonat zurück. Die Benefiz-Sendung für die Tsunami-Opfer in Südostasien moderierte er damals gemeinsam mit Steffen Seibert (65), dem späteren Regierungssprecher und heutigen deutschen Botschafter in Israel. Als Willi Weber mitteilte, dass Michael Schumacher spenden wolle, reagierte Kerner zunächst erfreut: „Dann habe ich gesagt: ‚Natürlich, das ist möglich.‘“

Großzügige Geste: Michael Schumacher wollte mehrere Millionen spenden

Was dann folgte, übertraf jedoch alles. „Dann hat er gesagt: ‚Ja, 10 Millionen US-Dollar‘“, erzählt Johannes B. Kerner und fügt hinzu: „Und dann bin ich fast umgefallen, weil ich sowas noch nie gehört hatte.“ Nach damaligem Wechselkurs entsprach dies rund 7,5 Millionen Euro.

Die spontane Großzügigkeit beeindruckte Kerner nachhaltig – nicht nur wegen der enormen Summe, sondern vor allem wegen der Haltung dahinter: „Dass ein einzelner Mensch einfach aus Dankbarkeit über das, was er erleben durfte, einen solchen Geldbetrag zur Verfügung stellt, auch wenn er sich’s leisten konnte. Aber man muss das erst mal machen.“ Am 6. Dezember wird der Moderator erneut die große „Ein Herz für Kinder“-Benefizgala im ZDF präsentieren – mehr als 20 Jahre später ist die Erinnerung an jene außergewöhnliche Geste besonders präsent.

Kartbahn, Formel-1-Rekord-Weltmeister und Ski-Unfall – die Tragödie um Michael SchumacherMichael Schumacher 2 v li macht Scherze mit der befreundeten Familie Piedade v li Guido MarcFotostrecke ansehen

Umso schwerer wiegt für Johannes B. Kerner, was aus Michael Schumacher wurde. Seit seinem schweren Skiunfall 2013 wird der siebenmalige Formel-1-Weltmeister von seiner Familie und deren Mitarbeitern von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Er hatte damals eine schwere Kopfverletzung erlitten. „Das berührt mich natürlich besonders, jetzt zu wissen, dass es ihm nicht so gut geht, wie es ihm damals ging“, sagt der 60-Jährige mit spürbarer Wehmut.

Während die Familie alles dafür tut, die Privatsphäre zu schützen, wird diese immer wieder auf die Probe gestellt. Vor dem Landgericht Wuppertal läuft derzeit ein Berufungsprozess wegen versuchter Erpressung – was Schumachers Managerin Sabine Kehm dort als Zeugin aussagte, überrascht. (sk) Verwendete Quellen: presseportal.zdf.de, dpa