Das war die passende Antwort auf das schlechte Heimspiel gegen Halle am Sonntag – und dazu noch eine echte Premiere. Denn während die Füchse gegen die Saale Bulls die erst zweite Heimniederlage der Saison hinnehmen mussten, gelang am Dienstagabend bei den Black Dragons Erfurt erstmals die volle Ausbeute. Das 4:1 (4:0, 0:0, 0:1) ist der erst zweite Auswärtssieg nach dem Overtime-Triumph bei den Tilburg Trappers. Ansonsten gab es in der Fremde nur Niederlagen, lediglich einmal garniert durch einen Punktgewinn in Hamm.
Das ist natürlich auch nicht normal, dass es so läuft
Nicklas Mannes, Kapitän der Füchse Duisburg
Bei den Füchsen gab es zwei Änderungen: In der Verteidigung kam Aaron Krebietke, der per Förderlizenz an den Regionalligisten Eisadler Dortmund ausgeliehen ist, für Pascal Grosse zum Einsatz, der wiederum aus einem schönen Grund passen musste: Seine Frau und er stehen kurz davor, Eltern zu werden. Außerdem rückte Bence Farkas wieder in den Kader, der zuletzt zweimal zusehen musste. In den Reihen gab es ebenfalls eine Änderung: Adam Kiedewicz spielte nun wieder mit den Letten Sandis Zolmanis und Egils Kalns – die aktuell wohl beste Lösung für die erste Sturmformation.

Auf dem Eis hatten die Duisburger offenbar den Plan, schnell für klare Verhältnisse zu sorgen. Zwar musste Torhüter Leon Willerscheid früh eine Chance des Erfurters Louis Postel vereiteln, doch kurz darauf war das Spiel praktisch schon entschieden. Erst fand ein Schuss von Michél Ackers zur 1:0-Führung das Ziel (6.), ehe Egils Kalns nach einer Vorlage von Sandis Zolmanis völlig frei vor Erfurts Torhüter Justin Spiewok stand und zum 2:0 einnetzte. Als 22 Sekunden später Klavs Planics ebenso blank vor dem Tor stand und sein erstes „echtes“ Tor für den EVD erzielte (nach bislang nur einem Empty-Net-Goal), nahm Dragons-Trainer Sebastian Wolsch früh seine Auszeit. Das half aber nur wenig: Noch vor der ersten Drittelpause netzte auch Youngster Bence Farkas ein, nachdem er zweimal keinen Kaderplatz erwischt hatte (16.).
„Das ist natürlich auch nicht normal, dass es so läuft“, sagte Füchse-Kapitän Nicklas Mannes in der ersten Drittelpause. „Wir müssen nun erst recht sicher stehen und dürfen nicht denken, dass wir Halbgas weiterspielen können.“ Das machte sein Team dann auch: Der EVD kontrollierte im Mittelabschnitt das Geschehen, ohne zu denken, dass man nun einfach planlos nach vorne rennen könnte. Zwar lag der Puck in einer Erfurter Überzahlsituation einmal im Duisburger Tor, doch die Linienrichter pfiffen den Treffer wegen einer zuvor bestehenden Abseitssituation zurück. Bence Farkas (23.), Nardo Nagtzaam (35.) und Klavs Planics (39.) setzten Nadelstiche, der Spielstand veränderte sich in diesem Abschnitt aber nicht. Im Schlussabschnitt machte der EVD das, was nötig ist, um nach langer Reise an einem Dienstagabend als Sieger vom Eis zu gehen. Die Hausherren kamen aber noch auf die Anzeigetafel. Nach einem Bully erzielte Nils Herzog den einzigen Treffer für Erfurt. Für den EVD wurde es noch einmal schmerzhaft, genauer für Egils Kalns, der von seinem Sturmkollegen Sandis Zolmanis „abgeschossen“ wurde.
Am Freitag (20.30 Uhr) muss der EVD beim Herforder EV ran. Am Sonntag (18.30 Uhr, Alleato-Arena) sind die Rostock Piranhas an der Wedau zu Gast.
Die Statistik:
Tore: 0:1 (5:56) Ackers (Virch, Nagtzaam), 0:2 (7:07) Kalns (Zolmanis, Kiedewicz), 0:3 (7:29) Planics (Brandt, Nagtzaam), 0:4 (15:24) Farkas (Geiger, Zoweil), 1:4 (49:25) Herzog (Postel, Herrschaft).
Strafen: Erfurt 2, Duisburg 12.
Zuschauer: 621.