Vom Fleisch- zum Weihnachtsmarkt

Die überraschenden Anfänge des Striezelmarktes

Aktualisiert am 26.11.2025 – 02:47 UhrLesedauer: 1 Min.

Eine historische Aufnahme des Stiefelmarkts im Jahr 1987: Die historischen Ursprünge des Marktes liegen deutlich weiter zurück.Vergrößern des Bildes

Eine historische Aufnahme des Stiefelmarkts im Jahr 1987: Die historischen Ursprünge des Marktes liegen jedoch deutlich weiter zurück. (Quelle: IMAGO/xSZ/KlausxThierex 0000010104603728x)

Am Mittwoch startet der Striezelmarkt zum 591. Mal. Was heute Millionen Besucher anzieht, begann 1434 als eintägiger Notverkauf für Fleisch

Gebrannte Mandeln duften durch die Gassen, Glühweindampf steigt in die Luft, Herrnhuter Sterne leuchten an den Ständen. Wenn am Mittwoch der Striezelmarkt eröffnet, werden sich wieder Tausende Besucher zwischen den Buden um Stollen, Pfefferkuchen oder erzgebirgische Holzkunst drängen.

Diese Tradition begann vor fast 600 Jahren auf dem Altmarkt – nur ganz anders: Im Jahr 1434 eröffnete dort ein ungeschmückter Fleischmarkt. Ohne Glühwein, ohne Weihnachtslichter.

Die Dresdner benötigten damals dringend Vorräte für das Weihnachtsessen. Die Fastenzeit war vorbei und die Speisekammern leer. Kurfürst Friedrich II. und Herzog Sigismund erlaubten daher einen Sonderverkauf – allerdings nur am Heiligen Abend. Doch das änderte sich mit der Zeit.

Findige Bäcker erkannten ihre Chance. Ein längliches Hefegebäck verkaufte sich besonders gut – der „Strutzel“ oder „Striezel“, wie die Menschen es nannten.

Der Erfolg lockte weitere Händler an. Töpfer kamen, Zinngießer, später die Holzschnitzer aus dem Erzgebirge mit ihrem Spielzeug. Der Markt wuchs – nicht nur im Angebot, sondern auch in der Dauer. Inzwischen hat der Striezelmarkt die gesamte Adventszeit geöffnet und endet erst am Heiligabend.