
Der Computer-Konzern HP will durch stärkeren Einsatz Künstlicher Intelligenz bis zu 6.000 Arbeitsplätze einsparen. Trotzdem warnt der Branchenführer vor steigenden Preisen für Speicherchips.
Der Computer-Hersteller HP verschärft seinen Sparkurs. Bis 2028 sollen zwischen 4.000 und 6.000 Jobs gestrichen werden, teilte das Unternehmen mit. Dies entspricht etwa zehn Prozent der Belegschaft. „Wir gehen davon aus, dass diese Maßnahme über einen Zeitraum von drei Jahren Einsparungen in Höhe von einer Milliarde Dollar erzielen wird“, sagte HP-Chef Enrique Lores.
Der Stellenabbau solle spätestens in knapp drei Jahren abgeschlossen werden. Durch die Maßnahmen würden zunächst Kosten von rund 650 Millionen Dollar entstehen. Betroffen seien Beschäftigte aus den Bereichen Produktentwicklung, Verwaltung und Kundendienst, hieß es vom Branchenpionier.
Zufriedenere Kunden durch KI?
Ende Oktober vergangenen Jahres hatte HP rund 58.000 Beschäftigte. Danach erweiterte der Konzern aber bereits einen zuvor angekündigten Abbau von rund 7.000 Stellen um weitere 1.000 bis 2.000 Arbeitsplätze. Die erneute Maßnahme ist laut HP nun Teil eines Plans, Produktivität, Innovationsfähigkeit und Kundenzufriedenheit durch verstärkten KI-Einsatz zu steigern.
Künstliche Intelligenz wird in amerikanischen Unternehmen bisher unter anderem beim Programmieren von Software eingesetzt und soll auch die Datenauswertung verbessern. In den vergangenen Monaten wurden in der Tech-Branche mehrfach Jobs unter Verweis auf KI-Anwendungen gestrichen. So kündigte Amazon im Oktober den Abbau von rund 14.000 Arbeitsplätzen in der Verwaltung an und verwies dabei auf Veränderungen in der Organisation in Zeiten von KI.
Gewinnausblick enttäuscht
Zudem warnte HP-Chef Lores vor möglichem Margendruck durch steigende Speicherchip-Preise. Der Effekt werde voraussichtlich ab dem zweiten Halbjahr 2026 spürbar. Bis dahin verfüge der Konzern über ausreichende Lagerbestände. Sein Unternehmen suche nach günstigeren Lieferanten und plane Preiserhöhungen, um die Belastungen für die Bilanz gering zu halten, so Lores.
Für das Geschäftsjahr 2025/2026 prognostizierte er einen Gewinn von 2,90 bis 3,20 Dollar je Aktie. Analysten hatten bislang 3,33 Dollar je Aktie erwartet. HP-Aktien brachen daraufhin im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um gut fünf Prozent ein.
Im vergangenen Geschäftsquartal steigerte HP den Umsatz im Jahresvergleich um gut drei Prozent auf 55,3 Milliarden Dollar. Der Gewinn sank um neun Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar.